Auch im zweiten Krisenjahr hinterlässt die Coronakrise Spuren in der Bilanz der Motel One Group. Zwar konnte die Hotelgruppe eine leichte Umsatzsteigerung auf 238 Millionen Euro verzeichnen, dennoch bewegte sich die Gesamtauslastung der 80 Hotels 2021 mit 30 Prozent auf weiterhin niedrigem Niveau. Das Unternehmen sieht dennoch Lichtblicke.
Trotz der Schwierigkeiten durch die Coronakrise hat die Motel One Group im vergangenen Jahr auch Lichtblicke gesehen. So erholte sich das inländische Leisure Segment im Sommer auf das Niveau vor Corona. Trotz strikten Kostenmanagements, Kurzarbeit und Sparmaßnahmen belief sich der EBITA auf minus 35 (Vj. Minus 43) Millionen Euro.
Aufgrund der im Geschäftsjahr 2021 erhaltenen staatlichen Ausgleichzahlungen für 2020 und 2021 konnte ein leicht positives EBT erreicht werden, wie das Unternehmen mitteilte. Dennoch schlagen die wirtschaftliche Belastung der Pandemie in 2020/2021 mit einem Vorsteuerverlust rund 100 Millionen Euro zu Buche – auch unter Berücksichtigung staatlicher Schadensersatz- und Subventionsleistungen.
Liquiditätspolster und Eigenkapitalbasis
Dank der konservativen Bilanzpolitik der vergangenen Jahre ist Motel One nach eigenen Angaben im operativen Geschäft weiterhin solide aufgestellt. Vor allem durch die Auszahlung eines staatlich geförderten KFW-Darlehens in Höhe von 142 Millionen Euro und den Erhalt von Coronahilfen in Höhe von 97 (Vj. 4) Millionen Euro wuchs der Cash-Bestand zum 31. Dezember 2021 um 165 auf 328 Millionen Euro. Das Eigenkapital habe sich coronabedingt auf 439 (Vj. 462) Millionen Euro reduziert, die Eigenkapitalquote sei von 66 Prozent auf nunmehr 58 Prozent gesunken. Trotz dieses Rückgangs sei Motel One sowohl mit Blick auf das Equity als auch auf die Liquiditätsreserven solide aufgestellt.
Hotels auf Wachstumskurs
Im Jahr 2021 standen fünf Hoteleröffnungen auf dem Plan, sodass das Standortnetzwerk auf nunmehr 80 Häuser mit 23.020 Zimmern anwuchs. Das einzige Hotelprojekt, das wegen Corona nicht zustande kommt, wäre ein weiteres Hotel in London gewesen, wie das Unternehmen auf einer Pressekonferenz mitteilte.
Neben der Eröffnung von vier deutschen Hotels in Stuttgart, Hamburg, Köln und Nürnberg konnte mit dem Motel One Kopenhagen der Markteintritt in Skandinavien realisiert werden. Mit dem Haus in der dänischen Hauptstadt ist die Gruppe nun in elf Ländern in Europa präsent. In weiterer Planung befinden sich 27 Hotels, womit das Wachstum auf 107 Hotels vertraglich gesichert ist. Für 2022 sind zehn Eröffnungen mit rund 2.500 Zimmern geplant. Highlights seien der Markteintritt in den USA mit der Eröffnung in New York, sowie der Markteintritt in Irland mit der Eröffnung in Dublin.
Grundsätzlich hält die Hotelgruppe an seiner Strategie fest, Häuser an besonders guten und zentralen Standorten zu eröffnen. Besondere Chancen sieht das Unternehmen aktuell auch in der Übernahme bestehender Hotels wie jüngst in Kopenhagen und in New York.
Nachhaltigkeitsprogramm und soziale Engagement
Mit dem Nachhaltigkeitsprogramm "One Planet. One Future." möchte Motel One die Reduktion von CO2 weiter verfolgen. Die Hotelgruppe konnte den CO2-Wert pro Übernachtung nach eigenen Angaben im Zeitraum von 2014 bis 2019 um fast 50 Prozent senken.
Für das Unternehmen sei auch gesellschaftliche und soziale Engagements wichtig. Zu diesen zählte zuletzt die Spendenaktionen der One Foundation im Oktober 2021 mit der Übergabe eines Schecks in Höhe von 100.000 Euro an den Brot Zeit e.V.. In Zusammenarbeit mit Kommunen und privaten Hilfsorganisationen bemüht sich die Gruppe aktuell zudem um die Unterbringung von ukrainischen Flüchtenden. Pro Tag stellt Motel One derzeit eine Kapazität von mehr 1.000 Zimmern an unterschiedlichen Standorten in Deutschland und Europa bereit.