Maritim-Bilanz Martin Friedrich: "Wir haben die schwarze Null übertroffen"

Mehr Gäste, mehr Personal: Im Geschäftsjahr 2022 waren die Maritim Hotels nach der langen Corona-Phase wieder gut gebucht. © Maritim Hotels

Mit einem Umsatz von 300 Millionen Euro konnte die Hotelgesellschaft nach vorläufigen Zahlen einen Gewinn von etwa elf Millionen Euro erwirtschaften. Auch für 2023 trifft das Unternehmen eine positive Prognose.

"Ein sehr zufriedenstellendes Jahresergebnis, das deutlich über unseren Erwartungen liegt – auch wenn es sich natürlich noch weit unter Vor-Corona-Niveau bewegt", fasst Martin Friedrich, Geschäftsführer Finanzen (CFO), zusammen. Damit hätten sich die harten coronabedingten Einschnitte im Hotel-Portfolio ausgezahlt. "Zudem haben wir digitale Prozesse in vielen Geschäftsbereichen erheblich beschleunigt und zahlreiche strukturelle Verbesserungen in unseren Hotels umgesetzt", ergänzt Erik van Kessel, Geschäftsführer Operations und Arbeitsdirektor Maritim Hotelgesellschaft.

Ebenso wichtig sei die positive Entwicklung bei den Beschäftigtenzahlen. War in der Corona-Pandemie noch viel Personal aus der Hotellerie abgewandert, hat die Maritim Hotelgesellschaft mittlerweile rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neu oder zurückgewinnen können. Insgesamt zählt die Gruppe aktuell wieder rund 3.400 Beschäftigte in Deutschland und gut 5.500 weltweit. "Davon profitieren vor allem unsere Gäste, denn herzliche Gastfreundschaft und herausragender Service sind nur mit entsprechend geschultem Personal zu gewährleisten", erklärt Erik van Kessel.

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Geschäftsentwicklung in Deutschland

"Das touristische Segment hat sich 2022 deutlich erholt, im Privatkundenbereich sind sehr viele Feiern nachgeholt worden. Die Menschen sind viel gereist und haben Erholung gesucht, was unseren Hotels in den Ferienregionen und attraktiven Citylagen eine hohe Nachfrage mit guten Raten beschert hat", so Erik van Kessel. Der Convention Bereich ist jedoch nur in Teilen wieder ´back in business`, schränkt er ein. Zwar gab es auch hier starke Nachhol-Effekte, vor allem die kleineren Events, Kongresse und Messen haben wieder stattgefunden und in der Hotellerie für gute Raten gesorgt. Doch die Kunden buchen seit der Corona-Pause eher kurzfristig, so dass eine längere Planung schwer möglich ist. "Die für Maritim sehr wichtigen großen Events sind auf Grund der langen Vorplanungszeit noch nicht auf dem gewohnten Niveau zurück", sagt van Kessel.

Zudem müssten die Maritim Hotels auf die gestiegenen Kosten durch Energiekrise und Inflation reagieren und diese in Teilen an die Kunden weitergeben. "Auch deshalb ist der Vorausbuchungs-Stand im Convention-Bereich eher verhalten und aktuell noch nicht auf dem Niveau, das wir uns wünschen", erklärt er.

Positive Prognose für 2023

Trotzdem fällt die Prognose für das Jahr 2023 insgesamt positiv aus. "Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind schwierig, doch die gute Geschäftsentwicklung in 2022 motiviert uns sehr", fasst die Inhaberin und Aufsichtsratsvorsitzende der Maritim Hotelgesellschaft, Monika Gommolla, zusammen.