Gastgewerbe bleibt weiterhin geschlossen Verlängerter Lockdown: Reaktionen aus der Branche

Kommt ein erneuter Lockdown? Voraussetzung dafür ist laut Bundesregierung ein gemeinsames bundeseinheitliches Vorgehen. © Adobe Stock/Axel Bueckert

Bund und Länder haben eine Verlängerung des Lockdowns bis mindestens 14. Januar beschlossen (wir berichteten). Die Branche reagiert darauf mit teils klaren Worten. Unter anderem fordert die NGG ein Mindest-Kurzarbeitergeld von 1.200 Euro

Dehoga Bayern "verzweifelt" über Lockdown-Verlängerung

Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes ist Thomas Geppert. (Bild: Dehoga Bayern)

"Angesichts der erneuten Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar nimmt in weiten Teilen des Gastgewerbes die Verzweiflung überhand", sagte der Landesgeschäftsführer des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Thomas Geppert, am Mittwoch in München. "Der Lockdown kann nicht ewig ohne eine echte Perspektive verlängert werden."
Der Verband fordert Planungssicherheit für Unternehmen, Gäste und Mitarbeiter sowie stabile und verlässliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen. So müssten Softwareprobleme bei der kürzlich gestarteten Auszahlung der Novemberhilfe endlich behoben werden. Geppert forderte zudem, bei weiter sinkenden Infektionszahlen das Gastgewerbe schrittweise zu öffnen. "Das steht nicht im Widerspruch zur Pandemiebekämpfung. Wir sind Teil der Lösung und nicht des Problems", so der Verbandschef. (dpa)

NGG fordert Mindest-Kurzarbeitergeld von 1.200 Euro

Guido Zeitler ist Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.

"Für viele Hotels, Pensionen, Gaststätten, Bars, Kneipen bis hin zu den Caterern und Betriebskantinen, geht es längst ums schiere Überleben. Selbst große Hotelgesellschaften können ohne Hilfe nicht mehr lange durchhalten. Die gestern zugesagten Zugangserleichterungen und höheren Fördersummen (wir berichteten) sind enorm wichtig, um Arbeitsplätze zu sichern. Natürlich dürfen sie nur an Unternehmen gezahlt werden, die ihre Mitarbeiter durch Kurzarbeit halten und nicht auf die Straße setzen", sagt Guido Zeitler, Vorsitzender der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG).
Die zugespitzte Situation wirke sich dramatisch auf die Beschäftigten im Gastgewerbe aus. "Ihre Löhne sind ohnehin niedrig, das Kurzarbeitergeld reicht entsprechend bei Weitem nicht – viele können kaum noch ihre Miete bezahlen. Deshalb machen wir uns für ein Mindest-Kurzarbeitergeld von 1.200 Euro stark.“

Dehoga Bundesverband lobt Aufstockung der Überbrückungshilfe III

Der Dehoga Bundesverband schreibt an seine Mitglieder: "Wie zu erwarten hat die gestrige Bund-Länder-Runde den Lockdown bis zum 14. Februar verlängert und weiter verschärft. Hotellerie und Gastronomie bleiben damit weiter weitgehend geschlossen. Erfreulich ist, dass wie von uns gefordert die Überbrückungshilfe III deutlich aufgestockt wird bis zu einer monatlichen Maximalgrenze von 1,5 Millionen Euro und Abschlagszahlungen in Höhe von 100.000 Euro erfolgen können (mehr dazu lesen Sie hier). Auch wurde der Dehoga-Forderung entsprochen, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis Ende April 2021 zu verlängern (wir berichteten), sofern rechtzeitig ein entsprechender aussichtsreicher Antrag auf die Gewährung der finanziellen Hilfen gestellt wurde" .