Auslandschefin Fest verwurzelt auf der Ferieninsel

Fest verwurzelt auf Mallorca: Kaja Brüser kann sich keinen schöneren Arbeitsplatz vorstellen. © Grupotel Hotels & Resorts

Ein Job im Ausland zählt für viele zu den großen Verlockungen einer Karriere in der Hotellerie. Fach- und Führungskräfte aus Deutschland genießen international hohes Ansehen und sind sehr gefragt. In ­unserer Serie berichten Hospitality-­Profis von ihren Erfahrungen in der Ferne. Diesmal: Kaja Brüser vom The Sea Hotel by Grupotel auf Mallorca.

Es ist bereits ihr zweites Hotel auf Mallorca, das sie leitet, und sie kann sich kaum einen schöneren Platz vorstellen: „Ich liebe diese Insel, sie ist einer der besten Orte, an denen man leben kann“, sagt Kaja Brüser, seit 2022 ­Direktorin im The Sea Hotel by Grupotel in Can Picafort. „Mallorca ist vielfältig – wir haben das Meer, Berge, aber auch Kultur. Im Sommer ist es manchmal etwas sehr trubelig, dafür aber im Winter schön ruhig.“

Das Adults-only-Hotel mit 163 Zimmern, das über mehrere Terrassen mit Meerblick, einen Außenpool, Wellness und einen Sandstrand verfügt, schließt in der Regel Ende Oktober und öffnet Anfang April wieder für die nächste Saison. „Wir haben hier in Spanien unterbrochene Festverträge“, berichtet Brüser. „Das heißt, ich arbeite im November noch Dinge auf und bereite im März die kommende Saison vor. Von Dezember bis Februar bin ich freigestellt und pausiere.“ Zeit, die Winterruhe zu Hause zu genießen oder die Monate für Reisen zu nutzen. Auf die lange Pause folgt in der Regel eine urlaubsfreie Arbeitszeit von April bis Oktober.

Im Sommer ist es manchmal etwas sehr trubelig, dafür aber im Winter schön ruhig.“

Kaja Brüser

Modalitäten, an die sich Kaja Brüser nicht erst gewöhnen musste, ist sie doch auf Mallorca aufgewachsen. „Als ich sieben war, beschlossen meine Eltern, auf die Insel überzusiedeln“, erzählt die gebürtige Flensburgerin. Denn ihr Vater, ein Kapitän, war bereits auf Mallorca tätig. So besuchte sie das internationale King Richard III College in Palma de Mallorca und schloss ein duales Studium an der mallorquinischen Hotelfachschule Escuela de Hoteleria de las Baleares an.

Im Rahmen von Praktika arbeitete sie als Front Desk Agent im Top Hotel Hochgurgl – damals noch unter Relais-&-Châteaux-Flagge –, im Iberostar Gran Paraiso an der mexikanischen Riviera Maja sowie an der Rezeption des Marriott Hotels in Son Antem Mallorca. „Das waren interessante Kontraste – ein familiäres Luxushotel, eine riesige Resortanlage und das Haus einer amerikanischen Kette.“ Nach Ende des Studiums übernahm sie 2012 die Aufgabe eines Mystery Guests für das Unternehmen EMC2. Hier testete sie gemeinsam mit ihrer Mutter als „deutsche Touristen“ Hotels auf der Insel.

  • Bild 1 von 4
    By Grupotel The Sea Hotel Aussenansicht
    © Grupotel Hotels & Resorts
    Modern-maritim: Das Korallenmuster an der weißen Außenfassade des Sea Hotel by Grupotel zieht die Blicke besonders Abends auf sich.
  • Bild 2 von 4
    By Grupotel The Sea Hotel Terrasse
    © Grupotel Hotels & Resorts
    Der Ausblick auf der Terrasse Richtung Meer und Strand.
  • Bild 3 von 4
    By Grupotel The Sea Hotel Doppelzimmer
    © Grupotel Hotels & Resorts
    Ein Doppelzimmer der 163 Zimmer im Adults-Only-Hotel auf Mallorca.
  • Bild 4 von 4
    By Grupotel The Sea Hotel Hotelbar
    © Grupotel Hotels & Resorts
    Auf einen kühlen Drink an der Hotelbar.

2014 wechselte Brüser wieder in den operativen Bereich, wurde stellvertretende Direktorin im Grupotel Los Principes & Spa in Playa de Muro, 2017 folgte ein Direktionsposten im Viersterne-Grupotel Natura Playa in Playa de Muro im Norden Mallorcas. Als ihr schließlich die Leitung des The Sea Hotel by Grupotel angeboten wurde, zögerte sie nicht lange. „Das Natura Playa war ein Familienhotel, The Sea belegt als Adults-only-Viersternehotel ein ganz anderes Segment. Das fand ich reizvoll.“ Pläne, sich beruflich von Mallorca wegzuorientieren, hat sie keine. „Natürlich kann sich auch das einmal ergeben, aber einen triftigen Grund dafür gibt es nicht.“ Etwas Sorgen bereitet ihr, dass es aufgrund der prekären Wohnungssituation auf der Insel immer schwieriger werde, Mitarbeitende vom Festland zu gewinnen. Doch das, so weiß sie, ist anderswo ja auch nicht besser.