Deutscher Textilverband fordert Perspektive Dramatische Lage für Hotelwäschereien

DTV-Geschäftsführer Andreas Schumacher © DTV

Der Geschäftsführer des Deutschen Textilverbandes DTV, Andreas Schumacher, hat sich nach den Entscheidungen des Bund-Länder-Gipfels zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie kritisch geäußert. Die Lage der Hotelwäschereien sei dramatisch und es fehle für die Unternehmen weiterhin eine Perspektive.
„Die Entscheidungen vom vergangenen Mittwoch sind in keiner Weise nachzuvollziehen“, sagt Andreas Schumacher vom Deutschen Textilverband (DTV). „Hier wird eine ganze Branche samt ihrer Zulieferer in Haft genommen, trotz inzwischen besseren Wissens.“

Enttäuschte Hoffnungen

Wenige Tage vor dem Gipfel hatte das RKI den Hotels ein niedriges Infektionsrisiko bescheinigt, so der Verband. Hotels würden nicht zu den Pandemie-Treibern gehören, hieß es dazu (wir berichteten).
Die Branche und ihre Zulieferer hatten deshalb auf eine Öffnungsperspektive beim Gipfel von Bund und Ländern gehofft. Eine mögliche Entscheidung, wie es für Hotellerie und Gastro im Innenbereich weitergehen soll, wurde aber auf den 22. März vertagt (wir berichteten). Der DTV fordert dringend Pläne für eine schrittweise Öffnung, beispielsweise mit maximalen Belegungsquoten von 50 Prozent in Hotels und Zulassen der Außengastronomie.

Umsatzverluste zwischen 80 und 90 Prozent

Hotelwäschereien haben aktuell zwischen 80 und 90 Prozent Umsatzverluste, so der Verband. Die Unternehmen fordern von Bundesregierung und Länderchefs ein deutlicheres Bekenntnis zu einer Öffnungsperspektive aufgrund der Erkenntnislage zum Infektionsgeschehen.
„Wie soll diese Branche überleben? Den Hotels und auch den Hotelwäschereien rennt das Personal inzwischen in Scharen davon. Jeder Tag ohne Perspektive ist nicht nur für die Wäschereien, sondern auch für deren Mitarbeiter ein Tag ohne Zukunft“, so der Geschäftsführer. Viele Mitgliedbetriebe würden von Personalverlusten in zweistelligem Prozentbereich berichten, wie der Verband mitteilt.
Hier entstehe für die Zukunft ein Problem: Wenn Hotels irgendwann wieder öffnen können, fehle es an Personal, Zulieferern und an der Wäscheversorgung. „Wie kann man eine Branche weiterhin komplett im Lockdown halten, die nachgewiesenermaßen ein niedriges Infektionsrisiko hat?“, so Schumacher.