Direkt am berühmten Tiergarten liegt Das Stue. Das Luxus-Boutique-Hotel befindet sich im Gebäude der ehemaligen dänischen Botschaft. Tophotel hat das Haus in einem anonymen Hoteltest geprüft.
- Reservierung
- Check-in
- Zimmer
- Restaurant „The Casual“
- Frühstück
- Restaurant „Cinco“
- Check-out
- Gesamteindruck
Hoteltest SO/ Berlin Das Stue: Reservierung
Frau N. steht die nahezu elf Minuten unseres Gespräches geduldig durch, doch so richtig fröhlich klingt ihre Stimme erst, als wir uns voneinander verabschieden. Ich habe sie wohl überstrapaziert mit meinen Fragen zum Spa, zu den Restaurants, den unterschiedlichen Kategorien und den eventuell verfügbaren Packages. Mir wäre es auch lieber gewesen, die Reservierungsmitarbeiterin hätte mir von sich aus das geplante Wochenende im Stue schmackhaft gemacht. Und dass sie ein Zimmer mit Blick in den Zoo nur als Wunsch notieren kann, verstehe ich; das kann man aber auch positiv „rüberbringen“.
Als Frau N. und ich uns schließlich einig sind, kann sie das Zimmer nicht bestätigen, weil ich keine Kreditkarte zur Hand habe. Mein Angebot, auf der Rückbestätigung die Nummer zu vermerken, lehnt sie ab. Stattdessen bietet sie an, die Reservierung bis 18 Uhr zu optionieren, „dann können Sie sich ja nochmal melden“. Als ich das nicht tue, erfolgt weder ein Rückruf noch eine Nachfrage per Mail. So fühle ich mich als potenzieller Gast nicht sonderlich wertgeschätzt. Der Testanruf erfolgte übrigens nach dem Hotelbesuch. Meine eigentliche Hotelbuchung wurde online vorgenommen.
Hoteltest: noch befriedigend
Website
Die Macher der Stue-Website haben das Hotel perfekt in Szene gesetzt, mit aussagekräftigen Fotos, ebensolchen Zitaten Dritter und einer Menge gut aufbereiteter, top-aktueller Information. Bei der Onlinebuchung (456,75 €) für zwei Nächte im Einzelzimmer der günstigsten Kategorie ohne Frühstück) reserviere ich vorab zusätzlich ein Fahrrad (40 €) und frage an, ob das Picknick für zwei (98 €) auch für eine Person buchbar ist. Die Reservierungsbestätigung erreicht mich sofort, der Anruf wegen des Picknicks noch am selben Tag: Eine sehr sympathisch klingende Mitarbeiterin bietet mir den „Single“-Picknickkorb für 58 Euro an.
Hoteltest: sehr gut
Lage
„Eine verschwiegene Adresse mitten im Botschaftsviertel der Deutschen Hauptstadt“ – tatsächlich kann man kaum glauben, wie ruhig und grün es nur ein paar Minuten zu Fuß vom quirligen Bahnhof Zoo, der Gedächtniskirche und dem Kudamm zugeht. Schattige Bäume, Limousinen mit Diplomaten-Kennzeichen und kameraüberwachte Gebäude hinter hohen Zäunen schüchtern fast ein wenig ein. Gut, dass es wenige Meter vor dem Stue nach Stall riecht – hinter diesem Zaun liegen die Zoogehege der Ponys und der Strauße.
Hoteltest: sehr gut
Hoteltest SO/ Berlin Das Stue: Tag 1/Check-in
Schade, dass die Mitarbeiter im Stue kein Namensschild tragen. Ich hätte mich an dieser Stelle gerne bei der Rezeptionistin mit den langen, dunklen Haaren bedankt, die mir einen so netten Empfang bereitete. Sehr persönlich, ohne jede Hektik, mit Charme und natürlicher Freundlichkeit tritt die junge Frau auf, statt sich der beflissenen Höflichkeit zu bedienen, die einem in Fünf-Sterne-Hotels häufiger begegnet. Mit strahlendem Lächeln verkündet sie mir ein „schönes Upgrade“ und bringt mich nach zügiger Erledigung der Formalien aufs Zimmer. Unterwegs macht sie mich auf das beeindruckende Treppenhaus aufmerksam, nennt ein paar Fakten zur Historie des Hauses, kann Interessantes zu Architektur und Design erzählen, und natürlich übersetzt sie mir den Namen des Hotels: „Stue“ kommt aus dem Dänischen und heißt so viel wie „gute Stube“.
Hoteltest: sehr gut
Zimmer
Das Zimmer der Embassy-Kategorie ist großzügig geschnitten, durchdacht konzipiert, mit viel Licht und viel Stauraum, das Design ruhig und mit Bedacht gewählt. Denn sicher nicht zufällig handelt es sich bei den Sitzmöbeln um den berühmten „Swan“ des dänischen Designers Arne Jacobsen. Zwei der bequemen Sessel stehen vor dem Bett auf einem Teppich in Blickrichtung Stand-TV, das gleichzeitig als Computer fungiert, die entsprechende Tastatur befindet sich auf dem Schreibtisch.
Ein Bad-Trakt wird vom Wohn-Schlafbereich durch eine weiße Schrankwand und ein Schiebeelement abgegrenzt. Letzteres ist auf der Badseite verspiegelt. Schiebt man es zur Seite, ist der Blick ins Bad frei und umgekehrt. Wohnlich wird das reduziert möblierte Zimmer durch seinen dunklen Holzboden und eine geschickte Beleuchtung, die sich leicht verständlich über Panels bedienen lässt. Erfreulich auch die Tatsache, dass die Schränke innen beleuchtet sind, über reichlich Fächer, Schübe, Hängesektionen und sogar ein Schuhabteil mit Stange verfügen. Zudem sind sie mit formschönen Bügeln mit Antirutschbeschichtung ausgestattet. Hier finden sich neben einem großen Safe mit Steckdose, einer Shopping Bag mit Hotellogo, zwei Bademänteln und zwei Paar Badeschlappen unter anderem ein Stoffbeutel für den Schuhputzservice und ein Tuch zum Selbstpolieren.
Nicht zufrieden bin ich mit der Kofferbank, die aufgrund ihrer geringen Tiefe dafür sorgt, dass mein quer aufgeklapptes Bordcase zu kippen droht. Gibt es deshalb noch einen zweiten, klappbaren Kofferbock im Schrank? Auch der Designer-Schreibtischstuhl hat ein Manko – er lässt sich zwar drehen, aber nicht in der Höhe verstellen. Auf dem Schreibtisch herrscht wohltuende Übersichtlichkeit, wobei ein paar mehr Informationen im Gäste A-Z dem keinen Abbruch getan hätten. Der Notizblock neben dem Telefon ist großzügig dick, der Bleistift dazu aber leider stumpf. Die Senderbelegung und das TV-Programm sind nur direkt im Fernsehgerät abrufbar; über 50 Programme und fünf Sky-Kanäle lassen keine Langeweile zu. Es sei denn… „Netzwerk nicht verfügbar“ steht auf dem Bildschirm am Abreisemorgen.
Mineralwasser und Kapseln für die kleine Kaffeemaschine kann ich unbegrenzt und kostenlos nachbestellen. Die Minibar lässt kaum ein Trend-Getränk aus, von Kokoswasser über Grünen Tee, „Well Defense“ Brause und „Tannenzäpfle“ Bier bis hin zum Schwarzwälder „Monkey 47“ Gin. Das Zimmer präsentiert sich auf den ersten Blick in hervorragendem Zustand und einwandfrei sauber. Der zweite Blick offenbart gesplittertes Holz an den Fensterrahmen und ärgerliche, weil wohl dauerhafte Flecken auf den Sitzmöbeln. Beim dritten Blick finde ich etwas Staub und ein paar Haare auf dem Parkettboden in den schwer zugänglichen Ecken. Und zum Tester-Finale kommt wie immer das Bett, hier mit vier hartgestopften Kissen und einer 260 x 240 cm großen Daunendecke bereitet. Alle Bezüge, Inletts und Matratzenschoner sind sauber, doch auf dem tiefsten Grund der Schichten werde ich doch noch fündig: Das Duvet ist voller unappetitlicher gelber Flecken. Eigentlich ein Grund für ein „mangelhaft“, aber da es ansonsten so wenig zu bemängeln gibt, rutscht das „sehr gut“ nur auf „befriedigend“.
Hoteltest: befriedigend
Bad
Weiße Blöcke aus hochglanzpoliertem Kunststoff für Schrank, Waschtisch und Badewanne geben dem Bad ein markantes Gesicht. Funktional dazu präsentieren sich die große begehbare Dusche und die separate Toilette. Mülleimer, Haartrockner, Kosmetikspiegel und Kleenex sind in einem ausklappbaren Schrankteil versteckt, ebenso die Zahnputzgläser und nicht selbstverständliche Zusatz-Amenities wie Mundwasser und Lippenpflege von Molton Brown. Vom Londoner Luxus-Kosmetik-Anbieter stammen auch Seife, Shampoo, Spülung sowie Body Lotion, zweierlei Duschgel und ein Rubbel-Handschuh. Es gibt zwei Steckdosen in Waschtischnähe und schicke Design-Armaturen, die allerdings etwas schwierig zu bedienen sind. Schade, dass man bei der Handbrause, die zusätzlich zum Rain Shower in der Dusche angebracht ist, auf eine Halterungsstange verzichtet hat. Das Bad ist sehr sauber, lediglich der Wasserzulauf in der Toilettenschüssel zeigt beginnende Ablagerungen und die Toilettenbürste.
Hoteltest: noch sehr gut
Room Service
Die Room Service Karte entspricht zu weiten Teilen der Speisekarte des »The Casual« Restaurants. Ich bestelle mir einen Quinoa Salat mit Zitrusfrüchten, Ziegenkäse, Rucola und Babyspinat, dazu ein Glas Champagner. Am Telefon habe ich Gabor, einen jungen und sehr höflichen Ungarn. Er ist weder in der deutschen Sprache noch in der Room Service Karte bereits richtig zuhause, macht dies jedoch mit Charme wieder wett. Die Zubereitungszeit gibt er mit 30 Minuten an. Ich rufe gleich noch einmal an, um zusätzlich ein Dessert mit Eis zu bestellen.
Diesmal habe ich eine Mitarbeiterin am Apparat, welche die Bestellung zwar aufnimmt, aber keinen Service in Etappen anbietet. Bereits nach 14 Minuten klopft es und Gabor bringt das Gewünschte. Er stellt das Tablett auf den Schreibtisch, lässt sich den Beleg abzeichnen und wünscht lächelnd guten Appetit. Das Tablett ist mit einem Tischset gedeckt und zwei Stoffservietten, in die das Besteck gewickelt ist. Für das Dessert erhalte ich lediglich eine Gabel. Eine kleine Vase mit Blume begleitet das Bestellte, aber weder gibt es Brot und Butter noch Menagen noch einen Abräumhinweis. Dem Champagner sieht man an, dass er abgestanden ist – ein Probeschluck bestätigt die Vermutung.
Meine Reklamation ruft einmal mehr Gabor auf den Plan – er erscheint mit frischem Glas und eisgekühlter Champagnerflasche, die er vor meinen Augen öffnet und aus der er reichlich einschenkt. Endlich kann ich mein kleines Mahl genießen. Beim hübsch angerichteten Salat sind Babyspinat und Rucola unter der Last der Sauce bereits zusammengefallen, aber das säuerlich-frische Dressing harmoniert bestens mit den Grapefruit- und Orangen-Spalten. Nur dumm, dass die Quinoa-Körner so übel zwischen den Zähnen hängen bleiben. Nach einer Zahn-Zwischenreinigung widme ich mich mithilfe eines Kaffeelöffels dem Dessert, das trotz fortgeschrittenen Verfallsstadiums noch eine aromatische Köstlichkeit darstellt: „Ananas, Estragon, Anis, Kokosnuss mit Kokosnuss-Espuma, Ananas-Eiscreme, Estragon-Granité und Sternanis-Flan“.
Hoteltest: befriedigend
Housekeeping / Wäscheservice
In ihren schwarz-weiß-gestreiften Kleidern mit weißer Schürze wirken die Housekeeping-Damen ein wenig aus der Zeit gefallen, aber sehr adrett. Die Zimmerfrau, die meine Kleidung abholt, informiert mich darüber, dass die Gästewäsche von einer externen Firma morgens um 10 Uhr abgeholt und abends ab 18 Uhr zurückgebracht wird. Ob mir das zeitlich reiche? Und ob ich einen Zettel ausgefüllt habe? Es reicht und ich habe. Die Wäsche hängt am Abend des nächsten Tages im Schrank – bestens behandelt und ordentlich in einem Kleidersack. Allerdings wäre es diskreter gewesen, den Kleidersack an die Garderobe zu hängen.
Hoteltest: sehr gut
Kaffeetrinken
Ein geschützt liegender Innenhof dient als Restaurant-Terrasse und Outdoor-Lounge. Bunte, wetterfeste Gartenmöbel geben der Lounge ein farbenfrohes Gesicht, Sonnenschirme und kleine Bäume in Kübeln machen sie lauschig. Ein Fächerahorn hat ob der Hitze den Geist aufgegeben und seine Blätter in alle Winde verteilt. Jetzt liegen sie auf Sitzen, unter Tischen und Stühlen und könnten eigentlich aufgekehrt werden. Ich werde freundlich bedient, erhalte aber statt des bestellten Milchkaffees einen Latte Macchiato. Dieser wird pur – ohne Keks und Wasser – serviert. Kostenpunkt: sechs Euro.
Hoteltest: befriedigend
Hoteltest SO/ Berlin Das Stue: Spa
Die Ästhetik von Räumen auf Fotos hängt oft mit einer gewissen Leere zusammen. So auch beim Schwimmbad des Stue, das sich im Internet ganz puristisch zeigt. Eine einsame Ruheinsel aus Korb schmückt da das Ende eines endlos scheinenden Pools, hoch über dem Wasser klebt ein stylisher Saunakubus. Das sieht schon anders aus, wenn in natura jeder verfügbare Platz um den Pool mit Liegen und Stühlen vollgestellt ist. Und so wirkt der kleine Nassbereich sehr schnell überfüllt. Es fehlt schlichtweg ein separater Ruheraum.
Auf einem gänzlich anderen Blatt steht, dass Schwimmbad und Sauna nicht in dem Top-Zustand sind, in dem sie nach drei Jahren noch sein sollten: Die Tür zur Sauna schließt schlecht, ihr Außenfenster ist stark verschmutzt, die Fenster zum Innenhof sind es ebenfalls. Die Verfugung der Dusche zeigt bereits Rost und Schimmel, der Boden des Schwimmbeckens ist unsauber und stellenweise verfärbt, das Korbgeflecht einer Liege ist so beschädigt, dass man sich daran verletzen könnte. Hinter einem Durchgang, der nur mit einem Rollo verhängt ist, finde ich neben Putzmitteln und Handtüchern auch Ordner mit der gesamten Spa-Abrechnung der letzten drei Jahre.
Hoteltest: mangelhaft
Housekeeping / Turndown Service
Als ich vom Schwimmbad zurückkomme, finde ich ein Kärtchen des Housekeepings: Man habe mein Zimmer zur Nacht herrichten wollen, es aber wegen des eingeschalteten „Bitte nicht stören“-Zeichens am Türdisplay nicht betreten. Während des Abendessens wird mein zwischenzeitlich freigegebenes Zimmer einem vorschriftsmäßigen Turndown Service unterzogen: Die Vorhänge werden geschlossen, die Deko-Kissen im Schrank verstaut, die Frühstückskarte auf das Bett platziert und ein Vorleger davor. Im Bad werden die benutzten Handtücher ausgetauscht und der Mülleimer geleert. Ein Betthupferl gibt es nicht.
Hoteltest: sehr gut
Restaurant „The Casual“
Aufgrund des schönen Wetters ist das „The Casual“ geschlossen und nur der Innenhof geöffnet. Meine Tischreservierung vom Mittag ist wohl nicht bis zur Serviceleiterin durchgedrungen. Doch die schick in dunklen Rock und Seidenbluse gewandete Dame lacht unbekümmert, meint, das sei kein Problem und schlägt mir einen Zweiertisch vor, von dem aus ich einen guten Blick auf das Geschehen habe. Obwohl viel zu tun ist, bleibt die spanisch-stämmige Restaurantleiterin, die einen Großteil des Service selbst bestreitet, gelassen, behält den Überblick und findet sogar noch Zeit, mit ihren Gästen zu plaudern. Mir erklärt sie kompetent die spanisch geprägte Karte mit einigen deutschen Klassikern und gibt gute Empfehlungen, denn ich möchte „low-carb“ speisen.
Das trotzdem vorab mit Butter und einem guten Olivenöl servierte, knusprig-krustige Roggenbrot nur zu probieren, kostet eine Menge Selbstbeherrschung. Zur Vorspeise habe ich eine Erdbeer-Gazpacho für 16 Euro gewählt. Im Teller hübsch drapiert sind Erdbeerschnitze, Kirschtomaten und Tigergarnelen, die mit der kalten Suppe vor meinen Augen aufgegossen werden. Deren herbe Frische wird durch die Süße der Erdbeere fein gemildert und durch eine aufgetupfte Kräuteremulsion würzig ergänzt.
Zum Hauptgang kommt als Fisch des Tages ein Kabeljau-Filet, auf der Haut gebraten und schön saftig, dazu ein aromatisches Püree aus Kartoffeln, Tomate und Mandeln sowie ein Gemüseallerlei aus Rübchen, Köhlchen, Böhnchen und grünem Spargel, sehr lecker, aber gerade noch an der Grenze von bissfest zu hart. Auch dieses Gericht ein Gaumenschmaus, wenngleich in einer für 32 Euro sehr überschaubaren Portionsgröße. Der Service bleibt den ganzen Abend über aufmerksam. Den offenen Wein, einen Leirana Albariño, darf ich probieren, dann wird er freihändig in ein sehr schönes Glas eingeschenkt. Meine Rechnung beläuft sich mit dem Wasser auf 64 Euro.
Hoteltest: sehr gut
Bar
Sicherlich war es eine Herausforderung, im Erdgeschoss auf wenig Fläche möglichst viel unterzubringen. Lounge und Bar gehen in- einander über, das Restaurant „The Casual“, in dem morgens auch gefrühstückt wird, trennen leichte Raumteiler ab. Alle öffentlichen Bereiche wurden von der spanischen Designerin Patricia Urquiola so ausgestattet, dass sie perfekt unperfekt wirken und trotz allen Schicks auch gemütlich sind. Die modernen Tierskulpturen, die das Zoothema aufgreifen, und die Schwarz-Weiß-Fotografien, die sich im ganzen Haus finden, tun ein Übriges.
Am Abend ist das große Fenster hinter der Bar, das tagsüber einen amüsanten Blick in den Zoo erlaubt, weiß verhängt. Auf einer Leinwand tummeln sich stattdessen die Stars der 50er-Jahre in Schwarz-Weiß – Hildegard Knef und Karlheinz Böhm, Marcello Mastroianni und Sofia Loren, stummgeschaltet, aber dennoch ein Vergnügen für alleinreisende Gäste wie mich. An der Bar überrascht die Tatsache, dass mir sofort und kostenlos ein Glas Wasser eingeschenkt wird. Die Drinks, die mir die Barkeeperin auf meine Vorgabe „herb und frisch“ hin empfiehlt, werden erstaunlich unprätentiös präsentiert, ein Stückchen Zeste und das war’s.
Auch Nüsschen gibt es keine. Während der Champagner-Cocktail „Pick me up“ nicht ganz mein Fall ist, schmeckt mir der hauseigene Martini-Cocktail „Lady Stue“ umso besser. „Es fängt an zu regnen!“ warnt die Restaurantleiterin die Kollegen an der Bar vor, und schon strömen etwa 40 bis 50 Gäste nach drinnen, verteilen sich auf Barhocker, Sitznischen und Lounge Chairs. Wer je im Service gearbeitet hat, kennt die Herausforderung: Welche Gäste von welchen Tischen sitzen nun wo? Doch es macht großen Spaß zuzusehen, wie die vier Bar- und Serviceleute diese Herausforderung meistern: Sie bleiben komplett souverän und arbeiten Hand in Hand, die Serviceleute helfen bei der Getränkezubereitung, nicht einen Moment lang gibt es Hektik.
Hoteltest: sehr gut
Weckruf
Meine Träume durchschneidet etwas, das wie ein keckernder Presslufthammer klingt. Der ungewöhnliche Weckruf stammt wohl von einem gefiederten Zeitgenossen aus dem Zoogehege unter mir. Der des Hotels fällt deutlich ziviler aus: „Guten Morgen, es ist acht Uhr. Ihr Weckruf“, tönt es da aus dem Hörer. Das ließe sich besser und vor allem persönlicher gestalten.
Hoteltest: befriedigend
Hoteltest SO/ Berlin das Stue: Frühstück
Das „The Casual“ hat als Raum im Raum eine dreieckige Form und statt Wänden senkrechte Mauerstreifen, die unregelmäßig schräg zueinander stehen und so fast wie der Faltenwurf eines Vorhangs wirken. Als Lampen ragen überdimensionierte Schreibtischleuchten an langen Streben in den Raum – ein interessant gestalteter Essbereich, dessen Nachteil darin besteht, dass die wenigen Tische eng beieinander stehen. So kann man die Gespräche der Tischnachbarn kaum überhören. Obwohl reichlich Betrieb herrscht, bieten die Servicedamen jedem Gast an, ihm sein Frühstück an den Tisch zu bringen.
Eine Karte offeriert unterschiedliche Frühstücksarten, die vom „Quick Breakfast“ zu zehn Euro bis zum Buffet für 35 Euro reichen. Ich ordere das „Vital Breakfast“ zu 15 Euro. Dafür bekomme ich meinen Milchkaffee und darf mir vom Buffet einen leckeren grünen Smoothie holen sowie ein Birchermüsli, ein Schüsselchen Naturjoghurt und frisches Obst, bei dem ich mit Erdbeeren, Kirschen, Aprikosen, Nektarinen, Äpfeln, Grapefruit, Melone, Ananas und Kiwi aus dem Vollen schöpfen kann. Die Zimmernummer wird am Tisch abgefragt.
Hoteltest: sehr gut
Öffentliche Bereiche
Statt den Aufzug zu nutzen, laufe ich gerne die schöne Flügeltreppe nach oben in den dritten Stock. Auch gefallen mir die auf den Absätzen eingerichteten Bibliotheken, die mit behaglichen Sitzmöbeln und witziger Kunst an den Wänden sehr einladend wirken. Die Bibliotheken, aber auch die Toiletten, Aufzüge, Flure und sonstigen öffentlichen Bereiche präsentieren sich jederzeit sauber und sehr gut gepflegt.
Hoteltest: sehr gut
Spa
Der Fitnessraum ist für seine geringe Größe gut ausgestattet. Neben zwei Cardio-Trainern gibt es ein Multifunktions-Muskeltrainingsgerät, eine Hantelbank mit Kurzhanteln und ein Kinetik-Trainingsgerät. Ein Schild weist darauf hin, dass Laufschuhe, Pulsgurt und Kopfhörer ausgeliehen, Badesachen und Schwimmbrillen käuflich erworben werden können. Wasser, Handtücher und Reinigungsspray stehen bereit. Nur drei Dinge gilt es zu bemängeln: Der Fitnessraum ist zu stark heruntergekühlt, das Laufband ist defekt und für das Kinetik-Gerät fehlt eine Anleitung.
Hoteltest: gut
Fahrradverleih und Picknick
Mit drei Faltschachteln voll Essen im Fahrradkorb plus einer roten Decke mache ich mich auf den Weg zum Picknick. Gut informiert vom Pagen, der mir auch das Fahrrad eingestellt hat, passiere ich die Spanische Botschaft und tauche ein in den grünen Dschungel des Berliner Tiergartens. Leider bin ich so gespannt auf den Inhalt der Schachteln, dass die Fahrradtour kurz ausfällt. Schnell finde ich eine Wiese für mein Picknick im Schatten eines großen Baumes. Und die Küche hat es mehr als gut mit mir gemeint.
Was ich da aus den Kartonboxen zutage fördere, würde drei Leute satt machen – der Müll daraus aber auch einen Abfalleimer füllen. Fast alle Speisen sind in Wegwerf-Plastikdosen verpackt. Leider habe ich keine „Speisekarte“ mitbekommen und kann teilweise nur raten, was sich da zum genüsslichen Verzehr aufreiht: zwei Sandwiches mit Hühnchen und Räucherlachs, zwei Laugenbrötchen mit Kräuter-Knoblauchbutter, Geflügelsalat mit Curry, Gurkensalat mit Radieschen, Kartoffelsalat mit Senf, Quinoasalat mit Zitrusfrüchten, Mini-Grissini mit dreierlei Dips, dreierlei spanische Wurst, zwei Eckchen Tortilla, kleine, grüne Oliven und Silberzwiebeln.
Zum Nachtisch gibt es Käsekuchen, einen grünen Apfel, einen Smoothie, Obstsalat und Pralinen. Herunterspülen darf ich das alles mit Wasser und Apfelsaft. Konnte ich mir bis zu diesem Moment kaum vorstellen, was man für 58 Euro für ein Picknick packen kann – jetzt weiß ich es. Mein Fazit dieser originellen Offerte: Tolle Idee, aber viel zu viel zu essen und nichts für einen wirklich heißen Tag, da das Essen nicht gekühlt ist, viel Plastikmüll entsteht und leider keine Speisekarte beigelegt wurde.
Hoteltest: gut
Housekeeping – Remake
Bis ich um 13 Uhr zum Picknick aufbreche, hat noch keine Zimmerreinigung stattgefunden. Doch als ich zurückkehre, ist das Zimmer geputzt. Der „Saustall“, den ich hinterlassen habe, ist wirklich sehr ordentlich aufgeräumt. Selbst Schuhe und Kleidung wurden säuberlich aufgereiht bzw. zusammengelegt. Kaffee- und Minibar sind aufgefüllt, das Geschirr gespült, der Teppich von den ausgelegten Spuren befreit. Doch wie kann man den Händeabdruck übersehen, der da ganz deutlich auf der Schreibtischplatte prangt? Die Zeit scheint dem Housekeeping knapp geworden zu sein, denn das Bad ist zwar sauber, doch der Mülleimer nicht geleert, das Zahnputzglas nicht gereinigt und die verbrauchte Body Lotion nicht aufgefüllt.
Hoteltest: noch befriedigend
Front Office / Message Transfer
Sämtliche Damen und Herren am Front Office pflegen einen persönlichen Ton mit dem Gast. All meine Anliegen werden kompetent und mit großer Selbstverständlichkeit erledigt – bis hin zum Übereifer. Denn als ich am Empfang bekunde, am nächsten Tag noch einen Kosmetikartikel aus dem Spa kaufen zu wollen, steht dieser abends auf meinem Schreibtisch – trotz eingeschalteten DND-Zeichens. Eine Nachricht, die während meiner Abwesenheit am Empfang für mich eingeht, wird mir postwendend nach meiner Rückkehr telefonisch weitergeleitet.
Hoteltest: sehr gut
Spa
Drei Behandlungsräume, drei festangestellte Therapeuten – das kleine Spa scheint gut zu laufen. Herzlich werde ich von der Spa Managerin begrüßt und nach einem kurzen Schnack an Kosmetikerin K. weitergeleitet. Im schlicht-edlen Design eines angenehm temperierten Behandlungsraumes, bei gedimmtem Licht, einer Zeitschrift und einem Glas Wasser mit Minze überlasse ich mich den kompetenten Händen der jungen Frau, die – einziger Kritikpunkt an der Pediküre – nicht behandschuht arbeitet. Doch die Fußmassage fällt sehr angenehm aus und meine Füße fühlen sich anschließend so samtweich an wie schon lange nicht mehr.
Hoteltest: sehr gut
Housekeeping / Turndown Service II
Höchstpersönlich klopft die Hausdame an und fragt, ob sie rasch den Turndown Service erledigen darf. Ihr fällt nicht nur der volle Badezimmer-Abfalleimer auf, sondern auch das darin befindliche leere Body Lotion Fläschchen. „Möchten Sie ein neues haben?“ Ich möchte und erhalte zwei.
Hoteltest: sehr gut
Hoteltest SO/ Berlin Das Stue: Restaurant „Cinco“
Das Restaurant „Cinco“ ist für avantgardistische Kreationen und bis zu 25 Gänge umfassende „Experience Menüs“ bekannt sowie für sein extravagantes Interior Design. Letzteres empfinde ich als gewöhnungsbedürftig, insbesondere an einem lauen Sommerabend, den man eigentlich lieber im Freien verbringen würde. Denn das tageslichtlose Restaurant (wieder ein Raum im Raum) hat ein regelrechtes Winter-Ambiente: geflieste Wände in Dunkelgrau, grauer Betonboden, schwarze Kunststoffsessel und schwarz-weiße Modefotografien. Farbe geben allein die über 80 Kupfertöpfe, die über dem Mitteltisch hängen. Meiner Ein-Personen-Reservierung hat man offensichtlich nicht ganz getraut, denn der Tisch, an den mich Restaurant Manager Christian Böckmann und Sommelier Steve Hartzsch geleiten, ist noch für zwei Personen eingedeckt, was schnell geändert wird.
Ein helles Downlight bescheint das spartanische Tischsetting, das als einzigen Schmuck ein Glasteelicht umfasst. Die Namen meiner Gastgeber erfahre ich übrigens erst am Ende meines Aufenthalts, als Christian Böckmann mir sein Visitenkärtchen in die Hand drückt, beziehungsweise durch einen späteren Anruf im Hotel, was den Namen des Sommeliers betrifft. Auch hier scheinen Namensschilder verpönt. Sommelier Hartzsch ist ebenso eloquent wie gesprächig und so erfahre ich, dass er erst vier Monate im Haus ist und der Weinkarte noch seinen eigenen Stempel aufdrücken will. Für den Moment beschreibt er mir wortreich einen Cava – Recaredo Brut de Brut 2005 Gran Reserva –, der sich sowohl geschmacklich als auch preislich (21 €) als würdige Alternative zum Champagner erweist.
Viel Zeit nimmt sich auch Christian Böckmann, um mir die Speisekarte zu erklären. Dass ich als allein speisender Gast keine Lust auf das vielgängige „Experience Menü“ zu 165 Euro habe, versteht der Restaurant Manager, weiß mir aber auch vieles andere schmackhaft zu machen. Als Vorspeise bestelle ich „Thunfisch, Eigelb, Kaviar und Asiatische Spiele“ (42 €) und zum Hauptgang „Zackenbarsch mit einem Hauch der ›Alt Empordà‹ Garten, Feld, Meer und Berg“ (52 €). Als erste Schnabuliererei wird mir eine süßlich-gefüllte Minireiswaffel gereicht, kurze Zeit später gefolgt von einer Thai-Consommé auf Hühnchenbasis.
Dass der Chef ein Bulli-Schüler ist, lässt sich aus der Beigabe ablesen, einem knallblauen Puffreishäufchen mit Kokosshots aus angefrorenem Stickstoff, zusammen mit Koriander und Chili eine Geschmacksexplosion im Mund. Die Weinauswahl zur Vorspeise habe ich dem Sommelier überlassen. Er schenkt mir ein Schlückchen Müller-Thurgau des fränkischen Weinguts Zehnthof Luckert ein, dessen klare Frische und eindringliche Frucht der Vorspeise gut Paroli bieten kann. Das ist auch nötig, denn der Thunfisch schmeckt vor allem nach Salz.
Zwar addieren die zu Carpaccio und Tatar drapierten Eidotter, der spanische Kaviar, das Nori-Sößchen, die Wasabishots und die Stärke-Spaghetti interessante Aromen, doch bleiben hauptsächlich drei Eindrücke: die etwas plumpe Anrichteweise, die fast matschige Konsistenz des Tatars und der salzlastige Gesamtgeschmack. Gut, dass zur Vorspeise das krustige Brot gereicht wird. Mehr Spaß macht mir der Restaurant Manager, der jeden Gang mit „Es ist mir eine Ehre …“ ankündigt. Den Zackenbarsch setzt er auf einen ovalen Teller, der gut zur Anrichteweise passt. Denn Scheibchen für Scheibchen sitzt der Fisch auf einer zarten Spur Kartoffel-Petersilien-Mousseline, begleitet von drei Garnelen, Tomate als Fleisch sowie Geleewürfeln und ein paar Tupfern Oliven-Granité. Der kräftig-intensive Olivengeschmack dominiert die Speise deutlich, wird jedoch von den ansonsten sanften Aromen aufgefangen. Und vom weißen, barrique-gereiften Rioja des spanischen Weinmachers David Sampedro Gil.
In den langen Pausen zwischen den Besuchen der Servicecrew habe ich Gelegenheit, mir das Treiben im „Cinco“ in Ruhe zu betrachten. Sechs Personen bedienen 24 Gäste. Eine Mitarbeiterin deckt nur Besteck ein – natürlich mit Handschuhen. Eine bringt die Speisen aus der Küche, setzt sie auf einem Sideboard ab und bleibt daneben stehen, damit der Service dessen gewahr wird. Zwei Mitarbeiter helfen beim Servieren, Abräumen und Wasser nachschenken. Ansonsten sind vor allem Restaurantleiter und Sommelier am Gast – und einer der drei Küchenchefs, der immer wieder gut gelaunt mit einer dampfenden Kasserolle auftaucht und stickstoffgekühlte Aromakügelchen auf den Tellern verteilt.
Die hinter Glas agierende Küchencrew steht, wie ich von meinem Platz aus beobachten kann, unter Hochspannung, arbeitet jedoch überaus ruhig und konzentriert. Von meinen drei Gängen schmeckt mir am besten das Dessert, das „Gartenhaus“ heißt und in dem neben Joghurt in verschiedenen Konsistenzen Beeren, Biskuit und Earl-Grey-Gefrorenes verarbeitet wurde. Fast drei Stunden habe ich für meine drei Gänge benötigt und fühle mich so ermüdet, dass ich nicht einmal mehr einen Espresso mag. Meine Rechnung beläuft sich auf 165 Euro.
Hoteltest: gut
Schuhputzservice
Im Gäste A-Z ist nichts zum Thema Schuhputzservice zu finden, doch bestärkt mich die Rezeptionistin, die ich telefonisch kontaktiere, in meiner Annahme, der mit einem Paar Schuhe bedruckte Stoffbeutel im Schrank könne etwas mit diesem Thema zu tun haben. »Hängen Sie den Beutel einfach an die Türklinke«, rät sie mir. Am Morgen stehen meine Schuhe auf dem Beutel vor der Tür und haben offensichtlich Kontakt mit Schuhcreme gehabt. Doch wurden sie nicht ordentlich poliert, was das Schuhputztuch aus dem Schrank beweist, mit dem ich das Versäumte nachhole.
Hoteltest: befriedigend
Tag 3/Frühstück II / Buffet
Am Abreisemorgen frühstücke ich im – nun bestens gekehrten – Innenhof, der zur Morgenstunde ein besonders schönes Ambiente bietet. Leid tun mir die Servicemitarbeiter, die immer wieder die extrem schwere Glastür nach drinnen aufdrücken bzw. aufziehen müssen. Doch ich muss das selbst auch, um mir mein Frühstück am Buffet zusammenzustellen. Dieses überzeugt mit Klasse statt Masse und vielen spanischen Leckereien wie warmer Tortilla, wurstgefüllten Blätterteigteilchen und einem hervorragenden Cava. Überwiegend spanisch kommen auch die Wurst- und Schinkenauswahl sowie die Käse von Kuh, Schaf und Ziege daher. Leider „schwitzt“ alles ziemlich, was auf nicht ausreichende Kühlung schließen lässt.
Sehr gut sind die Brotauswahl und die angebotenen Kaltgetränke – mit Grapefruit-, Wassermelonen- und frisch gepresstem Orangensaft, drei Milchshakes und dem bereits am Vortag getesteten grünen Smoothie. Darüber hinaus gibt es Milch in zwei Fettstufen, laktosefreie Milch, Vanillemilch und Kombucha. Im Chafing Dish finden sich spanische Würstchen, Speck und ein erstaunlich lockeres Rührei. Weitere warme Speisen offeriert die Frühstückskarte – von den „Huevos Rancheros“ über diverse andere Eierspeisen bis hin zur Rostbratwurst mit Sauerkraut. Ich probiere eine süße Crêpe mit Ahornsirup und Waldbeeren, die leider etwas angebrannt ist. Eine große Teeauswahl gibt es am Buffet. Wünschenswert wäre eine durchgängige und bessere Beschriftung der Speisen, auch im Interesse der vielen ausländischen Gäste.
Hoteltest: gut
Sicherheit
Im Stue lassen sich die Aufzüge nur mit der Zimmerkarte bedienen und fahren dann auch nur in das „eigene“ Stockwerk. Zu Fuß erreicht man die Stockwerke eins bis drei jedoch ganz leicht über das reguläre Treppenhaus und die höheren Etagen, so man will, über das Flucht-Treppenhaus. Das offene WLAN, in das man sich nicht einmal mit Name und Zimmernummer einloggen muss, erscheint fragwürdig und risikoreich. Einem Anrufer wird zwar meine Zimmernummer nicht offenbart, doch haben die Sicherheitsstandards das Housekeeping offenbar noch nicht erreicht – mein Zimmer wird mir auf meine Bitte hin bedenkenlos geöffnet.
Hoteltest: mangelhaft
Check-out
So wird man gerne verabschiedet – mit ein paar Minuten freundlichen Geplauders und dem aufrichtig wirkenden Interesse an der Güte meines Aufenthaltes. Die Belege zur Rechnung sind nach Abteilungen sortiert, eine Inforechnung wird mir freundlich erläutert. Während die sympathische Mitarbeiterin noch Minibar- verzehr und Zahlweise eingibt, bestellt sie bereits ein Taxi. Alles läuft perfekt und wie aus dem Lehrbuch – bis hin zum herzlichen »Bis zum nächsten Mal«. Der nette Page hilft mit dem Gepäck, erkundigt sich noch interessiert danach, wie mein Picknick war, und wünscht dann lächelnd eine gute Heimreise. Diese trete ich überaus zufrieden an. Ob im Hotel wohl irgendwann aufgefallen ist, dass das Picknick nicht berechnet wurde?
Wertung: sehr gut
Lost & Found
Schade: Ein Kleidungsstück hat offensichtlich auch anderen gefallen. Das in einer Schublade liegen gelassene Accessoire wird nicht gefunden. Zumindest wird es nicht abgegeben.
Wertung: ungenügend
Hoteltest SO/ Berlin Das Stue: Gesamteindruck
Als beste Hotelneueröffnung 2012 in der Kategorie Luxus zeichnete Tophotel Das Stue Berlin aus. „Ein Kleinod, das sich mit anderen Luxushotels nur schwer vergleichen lässt“, urteilte die Jury damals. Der Test drei Jahre nach Eröffnung bestätigt diese Bewertung. Das Stue punktet nicht nur mit Lage, Architektur, Design und Kunst, sondern auch mit seinem eigenwilligen Charakter und der überaus persönlichen Atmosphäre. Diese steht und fällt wie stets mit den Mitarbeitern, die in der „guten Stube“ einen guten Job machen. Kleine Ausnahmen ausgenommen. Von der spanisch geprägten Gastronomie – das Stue gehört drei spanischen Familien – überzeugten Frühstück, das Restaurant „The Casual“ und die Bar deutlich mehr als das Gourmetrestaurant „Cinco“.
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