Auszeichnung The Cōmodo gewinnt "Hotel Design Award 2023"

Das The Cōmodo in Bad Gastein. © PION Studio

Das Hotel in Bad Gastein gewinnt den Preis, der im Rahmen des 196+ Forum Milan verliehen wurde. Wer es noch auf das Siegertreppchen schaffte.

Aus den 21 Hotelbewerbungen aus neun europäischen Ländern hatte eine interdisziplinär besetzte 12-köpfige Jury 13 Nominierte ausgewählt. Von diesen Nominierten wurden die folgenden drei Hotels ins Finale gewählt: Hôtel des Horlogers (Le Brassus, Schweiz), The Cōmodo (Bad Gastein, Österreich) und das Wilmina (Berlin, Deutschland). Gewonnen hat das Boutiquehotel aus Österreich.

Andreas Martin, Jury-Vorsitzender: "Der diesjährige Gewinner überzeugte die Jury durch die Zusammenführung eines revitalisierten Bestandsgebäudes mit lokal beeinflusster zeitgenössischer Innenarchitektur, ergänzt durch moderne Kunst mit Bezug zum Standort sowie Materialien und Einrichtungsobjekte, die eine Verbindung zu verschiedenen, zurückliegenden Jahrzehnten und damit der Geschichte des Hauses herstellen."

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    © PION Studio
    Gewinner des "Hotel Design Awards 2023": Das The Cōmodo.
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    In der Lobby finden die Gäste das Sofa Camaleonda von Mario Bellini und die Kollektion von Gae Aulenti für Knoll International.
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    Kühne Formen und eine starke Farbpalette erinnern an den Stil der 1960er und 70er Jahre.
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    Das The Cōmodo ist das Debüt der Hotelmarke.
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    Das Hotel liegt in Bad Gastein.
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    © Hotel des Horlogers
    Auch auf dem Siegertreppchen: das Hôtel des Horlogers.
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    © Hôtel des Horlogers
    Die Inneneinrichtung von Pierre Minassian von AUM soll eine Hommage an die umliegende Landschaft sein.
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    © Markus Gröteke, Berlin
    Auch unter den Top-Drei: Das Wilmina in Berlin.
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    Wilmina
    © Gruentuch Ernst Architects | Photo: Patricia Parinejad
    Aus den ehemaligen Gefängniszellen entstanden 44 Gästezimmer.

The Cōmodo: Bestandsgebäude revitalisiert

Das Hotel ist eine Revitalisierung eines bestehenden Hotelgebäudes, dem ehemaligen Habsburger Hof, der 1881 von Friedrich Hirt erbaut, 1962 abgerissen und wiederaufgebaut wurde und zuletzt als Kurbetrieb für Beamte der Stadt Wien genutzt wurde.

Nach drei Jahren Leerstand hat es die in Berlin ansässige Architektin Barbara Elwardt erworben und wieder in einen Hotelbetrieb umgewandelt. Die zur Bergseite neu ergänzten Zimmer des Hotels sind in Holzbauweise errichtet, auf dem Dach des bestehenden Poolbereiches, wurde eine Saunaetage mit Blick über das Gasteiner Tal errichtet. Unter Beibehaltung der Struktur des Bestandsgebäudes wurde eine Neuinterpretation geschaffen, um die Geschichte des Hauses und des Standortes weiter zu erzählen. Entstanden ist ein alpines Design mit Einflüssen der 60er, zeitgenössischen Elementen aus dem Eklektizismus und der Wiener Kaffeehaus-Atmosphäre.

Cōmodo bedeutet im übertragenen Sinn gemütlich und bequem. Das soll sich beispielsweise in der Lobby widerspiegeln, die einen Wohnzimmer-Charakter versprühen soll und in der Gäste an der Bar oder den verschiedenen Sitzgruppen zusammenkommen können. Der Konferenzraum ist eine Kombination aus Co-Working-Bereich und kuratierter Bibliothek mit einer Terrasse zur Bergseite. Der Spa-Bereich bietet neben dem künstlerisch gestalteten Innenpool und dem Saunabereich mit Terrasse, Behandlungsräume, einen Yoga- und einen Fitnessraum.

Steckbrief The Cōmodo

Standort: Bad Gastein, Österreich
Eigentümerin: Barbara Elwardt
Betreiber: The Cōmodo Bad Gastein Hospitality GmbH
Projektentwicklerin: Barbara Elwardt
Architektin: Barbara Elwardt, IOO Architekten
Innenarchitekt: Piotr Wisniewski + Barbara Elwardt, weStudio
Betriebstyp / Kategorie: Resort Hotel / 4 Sterne Superior
Bauzeit: 12 Monate
Zimmeranzahl: 70

Hôtel des Horlogers: Avantgardistische Architektur

Der Neubau im Vallée de Joux, Schweiz, wurde von der Bjarke Ingels Group in einer avantgardistischen Architektur entworfen. Das Gebäude folgt der Topographie des Tals durch die im Zickzack, zur Wiese hinab, verlaufenden Etagen.

Das mit Minergie Eco zertifizierte Viersterne-Superior-Hotel verfolgt einen ganzheitlich nachhaltigen Ansatz von der Gebäudeentwicklung bis zum täglichen Betrieb, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Das Hotel verfügt über 50 Zimmer, darunter 12 Suiten, zwei Restaurants, eine Bar, einen Wellnessbereich und zwei Konferenzräume.

Die Inneneinrichtung von Pierre Minassian von AUM soll eine Hommage an die umliegende Landschaft sein. So verweisen die Wurzeln in der Lobby auf die Vegetation der Gegend. In der Bar stellen die felsenartigen Deckenleuchten entleerte Seen dar, die auf den Kopf gestellt wurden. Im Restaurant bilden große Steinblöcke eine Hommage an die lokalen Steinmauern. So soll eine Harmonie zwischen dem Hotel und der umgebenden Natur hergestellt werden.

Steckbrief Hôtel des Horlogers

Standort: Le Brassus, Schweiz
Eigentümer: Audemars Piguet
Betreiber: Hôtel des Horloger SA
Projektentwickler: CCHE, Lausanne
Architekt: Bjarke Ingels Group (BIG)
Innenarchitekt: Pierre Minassian, AUM
Betriebstyp / Kategorie: Boutiquehotel / 4-Sterne
Bauzeit: 54 Monate
Zimmeranzahl: 50

Wilmina: Hotel im Gefängnis

Das Berliner Hotel ist Teil eines denkmalgeschützten Justiz-Ensembles aus dem 19. Jahrhundert. In der Kantstraße blieb das ehemalige Frauengefängnis jahrzehntelang unzugänglich. Von der Straße aus ist nur das frühere Amtsgericht im Vorderhaus zu erkennen, das unter dem Namen Amtsalon als Kunst- und Kulturraum zu neuem Leben erwacht ist.

Den vier Bestandsebenen wurde ein neues Penthouse-Geschoss hinzugefügt. Im Zellentrakt wurden mehrere der ehemaligen Gefängniszellen verbunden und zu Hotelzimmern umgebaut. Um einen Ausblick zu gewähren, wurden die kleinen Zellenfenster nach unten erweitert, während die Gitter im oberen Fensterteil erhalten blieben. Der ehemalige Schleusenhof wurde zum Restaurantsaal umgebaut und die vorgefundene urbane Wildnis im zentralen Gartenhof durch einen angelegten Staudengarten und begrünte Dachflächen ergänzt. Das Konzept zielt auf nachhaltigen Materialgebrauch und folgt der Strategie, im gesamten Gebäude authentische Spuren der Vergangenheit zu erhalten.

Aus den ehemaligen Gefängniszellen entstanden 44 Gästezimmer: Das Spektrum reicht von Schlafkojen (11 Quadratmeter) bis hin zum Garden Loft (75 Quadratmeter), das sich im ehemaligen Versammlungsraum befindet.

Steckbrief Wilmina

Standort: Berlin, Deutschland
Eigentümer: 2. Jeonie GmbH & Co. KG
Betreiber: Wilmina GmbH
Projektentwickler: 2. Jeonie GmbH & Co. KG
Architekt: Grüntuch Ernst Architekten
Innenarchitekt: Grüntuch Ernst Architekten
Betriebstyp / Kategorie: Stadthotel / Keine Klassifikation
Bauzeit: 100 Monate
Zimmeranzahl: 44

Zu den Kriterien für die Preisvergabe gehörten die Originalität des Architektur- und Designkonzeptes, die damit einhergehende architektonische Qualität des Gebäudes und der Fassade sowie die Gestaltung der Inneneinrichtung. Im Fokus stand dabei der Gestaltungsansatz und das damit verbundene Story Telling für ein überzeugendes Hotelkonzept. sar

Das waren die 13 Nominierten

  • Adina Hotel München (München, Deutschland)
  • B’mine Frankfurt Flughafen (Frankfurt, Deutschland)
  • Estación Canfranc a Royal Hideaway (Canfranc, Spanien)
  • Hôtel des Horlogers (Le Brassus, Schweiz)
  • Hotel Luc, Autograph Collection (Berlin, Deutschland)
  • Mooons Vienna (Wien, Österreich)
  • Palazzo Rainis Hotel & Spa (Novigrad, Kroatien)
  • Parkhotel Mondschein (Bozen, Italien)
  • Revo München (München, Deutschland)
  • The Amauris Vienna (Wien, Österreich)
  • The Cōmodo (Bad Gastein, Österreich)
  • The Flamingo Timmendorfer Strand (Timmendorfer Strand, Deutschland)
  • Wilmina (Berlin, Deutschland)
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    © Albrecht Voss Werbefotografie
    Das Adina Hotel in München.
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    © hochzeitsfotografie-wagner.de
    Das B’mine Frankfurt Flughafen.
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    © Barceló Hotel Group
    Das Estación Canfranc a Royal Hideaway in Canfranc, Spanien.
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    © Hotel des Horlogers
    Das Hotel des Horlogers in Le Brassus.
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    © Hotel Luc
    Unter den Nominierten: Das Hotel Luc in Berlin.
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    © Gerrit Meier
    Das Mooons in Wien.
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    © Palazzo Rainis Hotel & Spa
    Das Palazzo Rainis Hotel & Spa in Novigrad, Kroatien.
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    © Parkhotel Mondschein
    Das Parkhotel Mondschein in Bozen.
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    © Revo
    Das Revo in München.
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    © Relais & Châteaux/The Amauris Vienna
    Das The Amauris Vienna.
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    Das The Cōmodo in Bad Gastein.
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    © Christian Kretschmar for Joi Design
    Das The Flamingo am Timmendorfer Strand.
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    Wilmina
    © Gruentuch Ernst Architects | Photo: Patricia Parinejad
    Wilmina.