Für das Olympic Spa Hotel im Fassatal hat das Architekturbüro Noa eine neue Erweiterung entworfen, das die Einrichtungen aufwerten soll und sich in die umgebende Landschaft integriert.
Laut den Architekten ist das Leitmotiv der Erweiterung für das Olympic Spa Hotel die "harmonische Integration in die Landschaft". Der Plan war ein Nebengebäude und eine neue Sauna an das bestehende Haus anzubauen und in die Dolomitenlandschaft einzufügen. Das Augenmerk liegt hierbei auf dem direkten Kontakt zur Natur, was auch durch die Verwendung von Naturmaterialien, die Silhouette der neuen Struktur, die Terrassen und die Innenhöfe in den größeren Zimmern unterstrichen werden soll.
"Wie bei anderen ähnlichen Projekten haben wir mit einem Gesamtkonzept begonnen", sagt Architekt Stefan Rier, der zusammen mit Lukas Rungger Gründer von Noa ist. "Aus Erfahrung wissen wir, wie wichtig es ist, eine ganzheitliche Vision zu definieren. Auch wenn wir uns - wie im Fall des Hotels Olympic - zunächst nur auf einen Teil des Projekts konzentrieren. Das was wir bauen, ist kein eigenständiges Element, sondern der erste Schritt zu einem umfassenden, langfristigen Gesamtkonzept."
In den Wald integriert
Der Hauptgedanke des Noa-Entwurfs bestand darin, den Schwerpunkt des Hotels auf den dahinter liegenden Hang zu verlagern, der langsam abfällt und in einen Wald übergeht. Die bisherigen Zimmer blicken auf die Provinzstraße. So sah das Projekt vor, die zehn neuen Zimmer teilweise im Hang zu integrieren und sie durch einen unterirdischen Gang mit dem Hotel zu verbinden.
Die Farbpalette der verwendeten Materialien soll an die umgebende Landschaft erinnern: Die Dachschrägen sind in einer grauen Farbe verputzt, die an die Dolomitenfelsen erinnern sollen. Zudem wurde das gesamte Projekt mit lokalen Unternehmen durchgeführt. Das Gebäude wurde aus Stahlbeton gefertigt. Ein Teil des Daches der Erweiterung ist begrünt, da die Struktur teilweise in den Hang integriert ist. "Dies ist eine Lösung, die wir vor allem für Hotels vorschlagen, wo wir es oft mit großen Kubaturen zu tun haben", sagt Stefan Rier. "Die Entscheidung, einen Teil der Struktur zu integrieren, reduziert das Volumen und ist eine Lösung, insbesondere in Bergregionen wie den Dolomiten."
Alle Einrichtungsgegenstände sind aus astigem Eichenholz nach Maß gefertigt. Eine Wahl, die die grüne Orientierung des Hotels und die Verbindung zur alpinen Tradition widerspiegeln soll. Auch bei den Formen der Möbel sollen an den lokalen Stil erinnern. Es dominieren helle, natürliche Farben, flankiert von Grün, das an den Farbton des Kiefernwaldes vor den Zimmern erinnern soll.
Jedes Zimmer verfügt über raumhohe Fenster und eine große Terrasse mit Blick auf die Landschaft. Die neuen Zimmer sind nach der ladinischen Sprache benannt, einer Kultur, der die Familie der Eigentümer sehr nahesteht. So sind die vier "Te Bosch"-Zimmer eine Hommage an den Wald, welcher das Interior prägt. Jedes von ihnen bietet einen verglasten Innenhof: ein privater Raum, der zu jeder Jahreszeit zugänglich ist und Licht und Natur in das Zimmer bringt.
In den fünf "Te Aga"-Zimmern, die dem Element Wasser gewidmet sind, befindet sich ein steinerner Brunnen, mit Bergwasser einer Quelle aus 3.500 Metern Höhe. Einen Mehrwert, den das Hotel anbietet, um die Verwendung von Plastikflaschen zu vermeiden. In allen Zimmern wird Eichen- und Lärchenholz aus dem Fassatal verwendet, sowohl für den Fußboden als auch für das Mobiliar.
Eine Sauna in den Bäumen
Ganz aus Holz, außen mit Lärchenholz und innen mit schwarzem Wachs behandelter Fichte verkleidet, fügt die neue Sauna sich in den Wald ein. Als ein eigenständiges Holzgebäude, befindet sich diese am Waldrand in erhöhter Lage mit Blick auf die Baumkronen und ist über einen Steg zugänglich.
Ausblick
Für die Zukunft sieht der Projektentwicklungsplan den Bau weiterer Guesthouses in der Silhouette der Berge und eines neuen Wellnessbereichs vor. Parallel dazu wird auch das Hauptgebäude umgestaltet werden. Insbesondere wird die Fassade mit einer Holzstruktur neugestaltet, die an das Profil der Bergspitzen erinnern soll. Um die wahrgenommene Volumetrie und die Umweltauswirkungen des Eingriffs zu verringern, ist außerdem geplant, das Erdgeschoss zu vergraben und so eine Hügellandschaft zu schaffen, in der sich die neuen unterirdische Einrichtungen befinden werden. ik