Der Beschluss der EU-Staaten, über einen gemeinsamen Impfpass nachzudenken (wir berichteten), ist aus Sicht der deutschen Tourismusbranche zwar gut und richtig. Allerdings müsse parallel zu den Impfungen auch eine intelligente Teststrategie greifen. Zudem fordern die Verantwortlichen einen Tourismusgipfel, bei dem ein Plan für die Übergangszeit erarbeitet werden soll.
Die deutschen Reisebüros und -veranstalter fordern einen Tourismusgipfel für einen Neustart im Reisegeschäft nach der zweiten Corona-Welle. Eine Gruppe aus Politik und Branchenexperten müsse ein Konzept für sicheres Reisen erarbeiten, teilte der Verband mit. Der Tourismus brauche Perspektiven für den Neubeginn. “Mit Nachdruck sollte die EU und Deutschland daran arbeiten, das Tempo für die Impfungen zu erhöhen”, hieß es.
Die EU-Staaten hatten sich am Donnerstagabend verständigt, nicht notwendige Reisen weiter einzuschränken, die Grenzen aber offen zu lassen. Neue Virusvarianten sollen gezielter aufgespürt werden und die Impfkampagne besser in Schwung kommen. Es soll einen EU-Impfpass geben, aber vorerst keine Vorteile für Geimpfte etwa beim Reisen, bietet.
Der Einbruch des Tourismusgeschäfts hat in der Zwischenzeit beim Branchenprimus Tui nach Informationen aus Konzernkreisen zu einem personellen Aderlass geführt. Im vergangenen November habe die gesamte Gruppe 37 Prozent weniger Mitarbeiter beschäftigt als ein Jahr zuvor, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag. Demnach schrumpfte die Belegschaft von knapp 60.300 Mitarbeiter im November 2019 auf rund 38.200 vor dem Jahresende 2020. (dpa)