Die als Deutschlands erste Hotelfachschule bekannte Fritz-Gabler-Schule soll zum Schuljahr 2024/2025 mit der Marie-Baum-Schule zusammengelegt werden. Gegen die Pläne wurde nun eine Petition gestartet.
Grund für die geplante Zusammenlegung sind sinkende Schülerzahlen an beiden beruflichen Schulen, wie die Stadt in einem Statement mitteilte. Mit der Fusion soll das vielfältige Spektrum an beruflichen Bildungsangeboten am Standort Heidelberg langfristig gesichert werden. Das Kuratorium der Hotelfachschule unterstütze die geplante Maßnahme.
"Die Heidelberger Hotelfachschule mit ihrem internationalen Renommee und die Marie-Baum-Schule mit ihrem breiten Ausbildungsspektrum haben sich als Ausbildungsstätten für hervorragend qualifizierte Fachkräfte einen Namen gemacht. Beiden wollen wir mit der Fusion eine langfristige Zukunftsperspektive in Heidelberg geben und den Ausbildungsstandort Heidelberg weiter stärken. Wie wichtig gut ausgebildete Fachkräfte in allen Bereichen sind, sehen wir deutlicher denn je", erklärt Bildungsbürgermeisterin Stefanie Jansen.
Sinkende Schülerzahlen
An der Fritz-Gabler-Schule, Deutschlands erster Hotelfachschule, bilden sich seit 1925 Fach- und Führungskräfte der Hotellerie und Gastronomie weiter. Für bisher mehr als 10.000 berufserfahrene und aufstiegsorientierte Fachkräfte der Hotellerie und Gastronomie war die Hotelfachschule Heidelberg ein wichtiger Karriereschritt auf dem Weg in Führungspositionen im In- und Ausland. In den vergangenen Jahren hatte die Schule im Stadtteil Boxberg aber mit einem massiven Rückgang auf aktuell 150 Schülerinnen und Schülern zu verzeichnen. Im aktuellen Schuljahr konnten nur noch zwei Eingangsklassen in der Fachschule gebildet werden. Auch an der Marie-Baum-Schule im Stadtteil Wieblingen mit den Schwerpunkten Biotechnologie, Gesundheit und Pflege sowie Hauswirtschaft und Gastronomie sank zuletzt die Zahl der Schülerinnen und Schüler.
Die Schulfusion im Detail
Die Fusion der Schulen soll laut der Stadt Heidelberg in folgenden Schritten erfolgen:
- Die Fritz-Gabler-Schule soll formal aufgelöst und alle ihre Bildungsgänge an die Marie-Baum-Schule übertragen werden.
- Gleichzeitig wird die Einrichtung einer Außenstelle der Marie-Baum-Schule für das Gebäude der ehemaligen Fritz-Gabler-Schüle beantragt.
- Um den kaufmännischen Schwerpunkt der neuen Schule zu stärken, sollen von der Julius-Springer-Schule die Bildungsgänge Einzelhandelskaufleute und Verkäufer und von der Willy-Hellpach-Schule die zweijährige Berufsfachschule Wirtschaft und Verwaltung an die fusionierte Schule verlegt werden.
- Die neu entstandene Schulgemeinschaft wird beauftragt gegenüber dem Schulträger einen Vorschlag für den Namen der neuen, fusionierten Schule zu erarbeiten.
- Der Zusammenlegung der Schulen soll der Gemeinderat final in der Sitzung am 29. Juni zustimmen. Danach muss sie formal beim Regierungspräsidium Karlsruhe beantragt werden.
"Das Regierungspräsidium teilt unsere Sicht, dass bei der Zusammenlegung vielseitige Synergien über die beiden Schulen hinaus entstehen, die zu einem leistungsfähigen, innovativen und konkurrenzfähigen Bildungsangebot führen", sagt Stephan Brühl, Leiter des Amtes für Schule und Bildung der Stadt Heidelberg.
Petition zum Erhalt der Schule gestartet
Die Vereinigung Heidelberger Hotelfachschüler hat eine Petition an die Stadt gestartet. Das Ziel sei es, die Marke Hotelfachschule Heidelberg und deren Strahlkraft zu erhalten.