Neben Funktionalität und Design spielt bei der Badgestaltung das Thema Nachhaltigkeit eine zunehmend große Rolle. Und das nicht nur beim Wasserverbrauch, sondern auch bei den eingesetzten Materialien. Wir stellen aktuelle Beispiele vor.
Natursteine, Holzelemente, CO2-neutraler Stahl: Das Thema Nachhaltigkeit macht auch vor dem Baddesign nicht Halt. Eine eigene Studie zum Thema Nachhaltigkeit im Bad hat das Unternehmen Bette gemeinsam mit Architekten und Designern der Kreativ-Agentur Atelier 522 erstellt. Die Badstudie „Osaka“ zeigt auf, wie lebenswert sich ein Bad mit nachhaltigen Materialien gestaltet lässt.
Der dazugehörige Badentwurf setzt auf Natursteinfliesen und Eichenholz, kombiniert mit Stahl. Zeitlose mattschwarze Badelemente haben im Zusammenspiel mit Naturmaterialien eine entspannende Wirkung auf das Auge. Aus dem Produktportfolio des Herstellers kommen die in den Boden integrierte Duschfliese "Bette Air“ sowie der Waschtisch "Bette Comodo“ und die Badewanne „Bette Starlet“ zum Einsatz, beide aus CO2-neutralem Titan-Stahl gefertigt.
Dieser gilt als klimaneutral oder "grün“, weil das bei seiner Herstellung entstehende CO2 an anderer Stelle bei den Stahlproduzenten wieder eingespart wird, sodass die CO2-Bilanz neutral bleibt. Darüber hinaus ist der glasierte Titan-Stahl äußerst robust, dank der hochwertigen Glasur hygienisch und leicht sauber zu halten und vollständig wiederverwertbar.
Waschtisch-Unikate auf Rügen
Ein bereits vor Ort umgesetztes Beispiel für eine gelungene Verbindung von Natur und attraktiver Optik ist das Mariandl Resort in Prora auf Rügen. Es wurde vom Unternehmen Bauart aus Amberg realisiert, das sich dabei sowohl durch das angrenzende Meer als auch durch die Berge seiner bayerischen Heimat inspirieren ließ. Die insgesamt 128 unterschiedlich großen Apartments des Resorts sind im alpenländischen Stil gestaltet, die Bäder mit dazu passenden Produkten von Duravit ausgestattet.
Die Holzoberfläche „Eiche Vintage“ des dort eingesetzten Waschplatzes „Cape Cod“ bildet einen gelungenen Kontrast zu einem Gestell in kühlem, glattem Chrom. Die massive Qualität sowie die charakteristische Optik mit sichtbarer Baumkante machen jedes der Badmöbel zu einem Unikat. Als Armatur wurde das Modell „C.1.“ von Duravit gewählt, das WC stammt aus der Designer-Serie „ME by Starck“.
Nachhaltigkeit und Ökologie zählen auch zu den wesentlichen Bestandteilen des vor gut einem Jahr eröffneten Ferienparks Terhills Resort by Center Parcs im belgischen Dilsen-Stokkem. Fast die Hälfte des sanierten Geländes wurde als Naturschutzgebiet umgewidmet, über die Hälfte des Energieverbrauchs des Resorts erzeugt ein schwimmender Solarpark. Beim Bau der Cottages kam nachhaltiges Material zum Einsatz. Das Design zeichnet sich durch die Kombination heller Holzelemente mit modernen Farben wie Rostbraun oder Mintgrün aus. Für die Badezimmer sowie für den Country-Club, in dem alle zentralen Einrichtungen und Restaurants liegen, wurden Waschbecken aus den Duravit-Serien „Starck 3“ und „D-Code“ gewählt. Neben den Waschplätzen verfügt Terhills über mehrere wandhängende „Starck 3“ WCs.
Marmor für historische Mauern
Wo Bäder historischer Luxus-Häuser saniert werden, wird auch heute noch gern Marmor verwendet. So auch im südfranzösischen Nîmes, wo das Hotel L’Imperator von der Centaurus-Gruppe und deren Boutique-Hotelmarke Maison Albar Hotels nach rund 20-monatiger Renovierung zu neuem Leben erweckt wurde. In dem in den 1920er-Jahren im Art-déco-Stil errichteten 53-Zimmer-Hotel mit acht Villen übernachteten einst unter anderem Ava Gardner, Picasso oder Ernest Hemingway. Für die Umgestaltung des Imperator zeichnet der französisch-argentinische Architekt Marcelo Joulia in Zusammenarbeit mit dem Architektur- und Designbüro Atelier COS aus Paris verantwortlich.
Die neuen Bäder gestaltete Joulia passend zur Historie des Gebäudes mit beigefarbenen Natursteinen, Messing und Marmor. Bei der Auswahl der Toiletten entschied sich Betreiberfamilie Albar für eine Zusammenarbeit mit dem japanischen Hersteller Toto und dessen Duschtoilette „Washlet“. Auf Marmor als wichtiges Gestaltungselement setzte auch das Team von Designer’s House aus Frankfurt am Main bei der Neugestaltung der Bäder des Hotels Erbprinz in Ettlingen. Nach einem Brand im Jahr 2021 mussten 43 Zimmer des Hotels komplett saniert werden.
Das Designer’s-House-Team unter Leitung von Geschäftsführerin Madeleine Moes achtete bei der Renovierung vor allem darauf, die Historie des Hauses zu berücksichtigen, dabei aber gleichzeitig frische, junge Akzente zu setzen. Da in allen anderen Bädern des Hotels Marmor verarbeitet wurde, erhielten auch die neuen Bäder Marmor-Elemente, zum Beispiel eine großflächige Marmorvertäfelung der Duschen. Andere Wände wurden weiß gestrichen. Das Design setzten überwiegend ortsansässige Handwerksbetriebe um, die dabei mit verschiedenen Badausstattern zusammenarbeiteten, darunter Geberit, Laufen oder Grohe.
„Luxuriöser Barockstil mit einem modernen Twist“ wurde bei den Zimmern und Bädern des The Leo Grand in Wien umgesetzt. Das Hotel verfügt über 76 großzügig geschnittene Zimmer mit Bad, von denen keines dem anderen gleicht. Für das Interieur verantwortlich war Gabriele Lenikus, Chefdesignerin der Unternehmensgruppe Lenikus, die ein Design-Konzept mit verspielt gemusterten Wand- und Bodenfliesen, maßgeschneiderten Einzelstücken, besonderen Oberflächen und hochwertigen Materialien geschaffen hat. Die 76 Zimmer sind mit Regendusche und/oder Badewanne sowie dem Dusch-WC „Aquaclean Sela“ von Geberit ausgestattet, das mit der patentierten „Turboflush“-Spültechnik und reinigungserleichternden Spezialglasur „Keratect“ ausgestattet ist. Besonderes Highlight der „Leopold-Suite“: eine freistehende Badewanne mit Blick auf den bekannten Stephansdom.
Immer wichtiger: passende Möbel
Wo früher häufig der individuelle Geschmack des Hotelbetreibers maßgeblich war, entwerfen Badausstatter heute die passenden Möbel zu ihren Kollektionen gleich mit. Das Team des Design Centers des spanischen Unternehmens Roca arbeitete bei der Entwicklung seiner Badkollektion „Ona“ – katalanisch für „Welle“ – mit den internationalen Designstudios Noa Design und Benedito Design zusammen.
Ona zeichnet sich durch eine mediterran inspirierte Formensprache mit weichen geometrischen Linien aus. Für die Produktion der Ona-Waschtische wird das Keramikmaterial „Fineceramic“ verwendet, dessen feine Teile leicht an jede Größe angepasst werden können. Die Rohstoffe für Fineceramic sind natürlichen Ursprungs, es entsteht kein Abfall, und die Gewichtsreduzierung wirkt sich positiv auf den Brand und den Transport aus, wodurch der CO2-Ausstoß verringert wird.