Vom Inlandstourismus profitiert Sonnenhotels-Bilanz: Sogar Expansion kommt in Frage

Karina-Anna Dörschel, Geschäftsführerin der Sonnenhotels, blickt optimistisch in die Zukunft. Unlängst konnten die neuen Baumhäuser des Betriebs eröffnen. Für 2021 kann man sich sogar eine Expansion vorstellen. © Sonnenhotels

Die Sonnehotels blicken 2020 trotz Coronakrise auf ein Jahr zurück, dass nicht dem Worst-Case-Szenario entsprach. Das gibt Geschäftsführerin Karina-Anna Dörschel bekannt. Von der gestiegenen Nachfrage nach Inlandstourismus konnten demnach alle elf Häuser in Deutschland und Österreich profitieren. Zudem kann sich das Management sogar vorstellen, zu expandieren. 
Vor allem die Ferienhotels in Österreich, das Sonnenresort Maltschacher See und das Sonnenresort Ossiacher See, haben Rekordumsätze eingefahren, so Karina-Anna Dörschel. Auch das vor gut einem Jahr eröffnete Sonnenhotel Weingut Römmert im fränkischen Volkach performte in diesem Sommer gut.
Mit hohen Zimmerraten haben es die Sonnenhotels nach Unternehmens-Aussage teilweise geschafft, zehn bis 15 Prozent über den Vorjahresraten und über Budget zu liegen. „Das ist ein großer Erfolg in diesem so herausfordernden Jahr 2020 und vor allem auch möglich durch den tollen Einsatz unserer Mitarbeiter in den Häusern vor Ort und in der Goslarer Zentrale. Deshalb blicken wir mit einem aktuellen Minus von 35 Prozent auf geringere Umsatzverluste für das laufende Jahr als ursprünglich im Worst-Case-Szenario berechnet“, so die Sonnenhotels-Chefin. Auch der ursprünglich erwartete Verlust beim bisherigen Betriebsergebnis fällt deutlich geringer als prognostiziert aus.

Kurzarbeit und Kredite

Neben der guten Buchungslage in den Hotels trugen auch massive Kostenreduzierungen zum Ergebnis bei. Neben dem Instrument Kurzarbeitergeld halfen staatlich geförderte Kredite in Höhe von zwei Millionen Euro, um eine klare Liquiditätssicherung für die Zukunft zugewährleisten. „Beim Thema Überbrückungshilfen gingen wir im Frühjahr und Sommer, wie viele Betriebe in der Branche, leer aus. Hier hatte die Bundesregierung bei allen Bemühungen nicht die passenden Förderkriterien zur Anwendung gebracht“, meint Karina-Anna Dörschel.
„Unser wichtigstes Ziel haben wir aber trotzdem bisher erreicht: Alle rund 400 Mitarbeiter (inklusive Saisonkräfte) konnten ihre Arbeitsplätze behalten. Ihr großes Engagement hat wesentlich dazu beigetragen, dafür bin ich unglaublich dankbar.“

Lockdown bis 20. Dezember 2020

Im Zuge des aktuell verhängten November-Lockdowns der Bundesregierung sind alle Häuser der Sonnenhotels aktuell geschlossen. „Wir planen ihre Wiedereröffnung nicht vor dem 20. Dezember 2020“, informiert Karina-Anna Dörschel. „Damit wollen wir einen Beitrag zur Pandemie-Eindämmung leisten, aber zugleich den sehr wahrscheinlichen, stufenweisen Lockdown-Verlängerungen durch die Bundesregierung zuvorkommen.“

Digitalisierung und Baumhäuser

Zudem hat die Gruppe in diesem Jahr auch ein neues PMS implementiert und diverse weitere Digitalisierungsprojekte umgesetzt. Außerdem stehen seit November auf dem Gelände des Sonnenresort Ettershaus speziell designte „Octagon Baumhäuser“ mit einer achteckigen Zimmerfläche samt Küchenzeile und Terrassenbereich. „Ein ganz besonderes Projekt für uns, das die bereits bestehenden Baumhäuser noch einmal faszinierend ergänzt“, so die Sonnenhotels-Leitung.

Ausblick: Wachstum und Übernahmen geplant

Auf das kommende Jahr blicken die Sonnenhotels trotz weiterer Herausforderungen positiv und gehen nach dem Ende des Lockdowns von einer wieder schnell anziehenden Ferienhotel-Nachfrage aus dem DACH-Raum und aus anderen europäischen Ländern aus. „Ich hoffe, dass Deutschland als Tourismusdestination zusätzlich vom guten Ruf seines Corona-Krisenmanagements profitieren kann“, so Karina-Anna Dörschel. Vor diesem Hintergrund haben die Sonnenhotels auch Interesse am Wachstum durch Neubau und Übernahmen. „Wir sehen Potenzial für weitere moderne Ferienhotelprodukte in Deutschland. Zusammen mit einer modernen Infrastruktur können wir mit diesen auch mit starken Tourismusregionen in der Schweiz und Österreich mithalten“, sagt die Geschäftsführerin.