Das Foodkonzept gewinnt bei immer mehr Hoteliers und Gastronomen an Bedeutung. Dabei werden hauptsächlich nachhaltig erzeugte Lebensmittel serviert. Sechs Beispiele aus aller Welt.
Der Leitgedanke des Trends ist die Erkenntnis, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse umso besser schmecken, je frischer sie verarbeitet und verzehrt werden. Viele Gastronomen in Hotels kochen zunehmend saisonal und achten auf den lokalen Bezug der Lebensmittel, bei manchen kommen diese sogar aus der eigenen Erzeugung. Wir stellen Hotels vor, die dieses Konzept bereits verfolgen:
Hotel Fink, Brixen, Südtirol

Das mehr als 600 Jahre alte Laubenhaus eröffnet im Juli 2023 als Neun-Suiten-Hotel inklusive Restaurant und Spa. In der Klosterküche verwendet Florian Fink tagesfrische Produkte, die aus den Klostergärten der Stadt oder von Landwirten in und um Brixen stammen. Die Umsetzung des nachhaltigen Konzepts zeichnet sich durch kurze Lieferwege, Zutaten biologischen Anbaus und wenige Lebensmittelabfälle aus. "Die Kunst der Klosterküche liegt darin, aus dem Einfachen das Beste zu kreieren," so der ausgebildete Koch.
Traditionelle Gerichte der Klosterküche – wie etwa die Brennsuppe, Eintöpfe mit Wurzelgemüse und Hülsenfrüchten oder Kartoffelgerichte mit Majoran – werden künftig angeboten.
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Castello di Reschio, Umbrien, Italien

Das auf 1.500 Hektar gelegene Anwesen in Umbrien an der Grenze zur Toskana setzt seit geraumer Zeit auf Lokalanbau: Ein Großteil der im Hotel verwendeten Lebensmittel stammt von einem 15 Hektar großen Grundstück. Dort wächst verschiedenes Getreide sowie Flachs und Kichererbsen, während weitere 17 Hektar auf teils jahrhundertealte Olivenhaine entfallen, die jährlich rund eine Tonne Olivenöl hervorbringen. Zusätzlich wird auf der Fläche Wein angebaut und Rot- sowie Roséweine hergestellt. 40 Bienenstöcke und knapp 50 Hühner ergänzen den Bedarf.
Auch die Wasserversorgung des Landguts ist autark: Sieben Seen, die rund fünf Hektar einnehmen, liefern das gesamte auf Reschio benötigte Wasser. Pestizide und Kunstdünger sind auf dem gesamten Anwesen tabu. Darüber hinaus stammen die Blumen für die Dekoration aller Bereiche des Hotels ausschließlich von den Feldern und Wiesen des Anwesens.
Aleenta Resort & Spa Phuket-Phang Nga, Thailand

Das Boutiquehotel Aleenta Resort & Spa Phuket-Phang Nga setzt in seinem neuen veganen Restaurant „Seasons“ zu 100 Prozent auf regionale Zutaten ohne tierische Proteine – entweder aus eigenem Anbau oder aus dem Umland. Der dort genutzte Tofu stammt aus einem in dritter Generation geführten Tofu-Shop in der Gegend. Im Restaurant wird zudem eine spezielle Reissorte verwendet, die nur in einem bestimmten Gebiet von Phuket wächst und deren Felder in vierter Generation betrieben werden.
Auch die im „Seasons“ verarbeitete Algenart stammt von einer Farm in unmittelbarer Nähe zum Hotel. Die gesamte Einrichtung des Restaurants ist vegan, auch die Getränke- und Weinkarte nimmt auf vegane Vorschriften Rücksicht.
Cayo Exclusive Resort & Spa, Kreta

Im Nordosten Kretas, nahe Elounda, liegt das familiengeführte Fünfsternehotel Cayo Exclusive Resort & Spa direkt oberhalb des Dorfes Plaka. In den Restaurants des Hotels wird mit frischen Produkten der Saison, die von ausgewählten biologisch arbeitenden Bauernhöfen der Umgebung stammen, gekocht.
Im Garten des Resorts werden saisonales Gemüse, Kräuter und Olivenbäume angepflanzt. Auch der hauseigene biodynamische Wein, den die Gäste im Resort finden, wird von den Eigentümern hergestellt.
São Lourenço do Barrocal, Alentejo, Portugal

Seit der Hoteleröffnung 2016 ist Inhaber José Antonio Uva darum bemüht, nachhaltige Landwirtschaft und Luxushotellerie harmonisch miteinander zu verbinden. Im Gutsdorf, das sich über eine Fläche von 780 Hektar erstreckt, werden biologisches Obst und Gemüse angebaut sowie biodynamischer Wein und Olivenöl produziert. Eigene Bienenstöcke produzieren Bio-zertifizierten Honig.
Jahrelange Arbeit und hohe Investitionen führten zur Wiederherstellung des natürlichen Tierbestandes sowie der traditionellen „Montado“-Landwirtschaft mit ihren Olivenhainen, Weinbergen und dem Gemüsegarten. Was innerhalb Barrocals nicht verfügbar ist, wird an lokale Erzeuger ausgelagert, die die gleiche landwirtschaftliche Philosophie teilen.
Zudem steht das Thema Wein im Fokus: Auf 15 Hektar Schiefergelände werden acht heimische und internationale Rebsorten kultiviert.
Sterrekopje Healing Farm, Südafrika

Eine gute Autostunde von Kapstadt und wenige Minuten vom Städtchen Franschhoek entfernt liegt die Sterrekopje Healing Farm inmitten der südafrikanischen Weinberge. Auf dem 50 Hektar großen Anwesen haben die niederländische Unternehmerin Nicole Boekhoorn und ihre Partnerin Fleur Huijskens ein Refugium geschaffen. Der Respekt gegenüber der Natur hat auf Sterrekopje Priorität.
Im Fokus stehen das Zusammenleben mit Tieren und die Pflege sowie Bewirtschaftung der Gärten. Der Großteil des täglichen Essens stammt aus dem eigenen Anbau. Sterrekopje will den Gast zurück zur Natur und vor allem zurück zu sich selbst führen. So wird jeder dazu aufgefordert, auch bei Tätigkeiten wie dem Kochen, der Ernte oder dem Verarbeiten von Kräutern mitzuhelfen. ik