Sie gehören zu den deutschen Designklassikern – die schnurbespannten Stahlrohrmöbel von Richard Henkel. In diesem Jahr feiert das Unternehmen aus Baden-Württemberg nun sein 100-jähriges Bestehen. Nachhaltigkeit wird dort großgeschrieben.
Begonnen hat alles im Jahr 1922, als Lieferant für die Planen- und Sackindustrie. Heute gilt Richard Henkel mit Sitz in Forchtenberg-Ernsbach im Hohenlohekreis im nördlichen Baden-Württemberg als Markenhersteller im Möbelbereich mit Know-how in der Oberflächentechnik. Das Unternehmen befindet sich nach wie vor in Familienbesitz und wird von Susanne und Kai Henkel geleitet.
Bewährte Tradition aber auch Innovation
Die beiden Geschäftsführer bringen dabei bewährte Tradition und innovativen Spirit unter einen Hut. Das Produktportfolio umfasst Sitz- und Sonnenliegen, Stühle, Bistro-, Bar- und Beistelltische. Alle Möbel sind im Kern unverändert geblieben und wurden im Laufe der Jahrzehnte lediglich in Design und Komfort an die heutigen Bedürfnisse angepasst. Die Gestaltung folgte dabei immer der Funktion. Dem demografischen Wandel tragen barrierefreie Ausführungen Rechnung – mit variablen Einstiegshöhen und klappbaren Armlehnen.

Produktionsprozess "made in Germany"
Ökologie und Nachhaltigkeit sind wichtige Pfeiler der Unternehmensphilosophie von Susanne und Kai Henkel. Entsprechend wird bei der Entwicklung, Fertigung und Produktbegleitung viel Wert auf geschlossene Kreisläufe, Ressourcenschonung und -rückgewinnung gelegt. Der verantwortungsvolle Umgang mit den natürlichen Ressourcen steht an oberster Stelle: Fast alle Materialien kommen aus Deutschland, nur ein kleiner Teil aus der EU. Durch die eigene Fertigung werden überdies lange Materialanfahrtswege gespart.
Große Teile der Produktion erfolgen auf dem Firmengelände, darüber hinaus werden ausschließlich Betriebe aus der Region einbezogen. So reduziert Richard Henkel seinen ökologischen Fußabdruck, während gleichzeitig die heimischen Ressourcen gefördert und genutzt werden. Außerdem kann jede Liege, jeder Stuhl und jeder Tisch auch nach Jahren wieder aufgemöbelt und repariert werden.
Engagement im Umweltschutz
Das Unternehmen engagiert sich aktiv für den Umweltschutz, hat dafür die Validierung nach EMAS III – also dem Eco-Management and Audit Scheme der EU – vornehmen lassen und festgeschriebene Henkel-Qualitätstandards eingeführt, die nachvollziehbar die tatsächliche Umsetzung dokumentieren. Selbst die Produktionshallen wurden klimaneutral eingerichtet – von der Regenwassernutzung als Brauchwasser bis zur natürlichen Nachkühlung gemäß dem Prinzip der Termitenhügel.
"Wir haben den Energieverbrauch halbiert, Abfallerzeugung sogar um neun Zehntel reduziert. Das Unternehmen produziert nicht mehr auf Kosten des Planeten", so Susanne Henkel. Darüber hinaus hat der Betrieb die Baden-Württembergische WIN-Charta unterzeichnet, eine freiwillige Selbstverpflichtung zur Nachhaltigkeit, und ist in regionalen Netzwerken wie dem Modell Hohenlohe aktiv.
"Daran wird sich auch mit dem 100. Geburtstag der Richard Henkel GmbH nichts ändern, sondern wir werden eher noch strikter werden", so die Geschäftsführer, denn: "Was dem Bäcker hilft, kann auch für den Heizungsbauer ein Weg sein. Das Rad gemeinsam bewegen – macht schneller und effektiver."