Rückblick von MRP Hotels Die Assetklasse Hotel im Jahr 2021

MRP Hotels Assetklasse Hotel 2021
MRP Hotels hat einen Blick auf den Hotelimmobilienmarkt 2021 geworfen. © Tiberius Gracchus - stock.adobe.com

Das zweite Corona-Jahr 2021 hatte für den Tourismus in Österreich und Deutschland erneut negative Folgen. MRP Hotels beleuchtet die Auswirkungen auf den Hotelimmobilienmarkt.
Während vor allem die Städte mit hohem ausländischen Gästeanteil und einem hohen Kongress- und Eventanteil weiter unter der Pandemie und den dadurch einhergehenden internationalen Reisebeschränkungen leiden, freute sich die Ferienhotellerie sowohl in Deutschland, wie auch in Österreich auch 2021 über einen äußerst erfolgreichen Sommer und Herbst. Das bilanzierte MRP Hotels.
"Die positive Performance der Ferienhotellerie ist nicht unbemerkt geblieben – vor allem institutionelle Investoren, die auf Sicherheit setzen, suchen aktuell entsprechende Projekte", kommentiert Martin Schaffer, Geschäftsführender Partner bei MRP Hotels, die aktuelle Situation.

Keine Fire-Sales

Die von Investorenseite teilweise erwarteten "Schnäppchen" am Markt seien bislang ausgeblieben. Schaffer dazu: "Staatliche Förderungen, welche die Liquidität sichern, die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht sowie die häufige Neu-Kapitalisierung von Betreibergesellschaften haben Pachtzahlungen sichergestellt und somit Fire-Sales verhindert."
Zudem würden Banken weiter vorsichtig bleiben, mit noch stärker gewachsenen Anforderungen an Sicherheiten und Rücklagen als vor der Krise. Neben den Konditionen der Bankenfinanzierung stellen die Preisvorstellungen der Verkäufer sowie die generelle Unsicherheit der weiteren pandemischen Entwicklung das größte Hindernis für Transaktionen dar, so die Experten des Beratungsunternehmens.

Hotelimmobilien behalten Wert

Während betriebliche Prognosen äußerst schwer zu treffen sind und damit auch die Bewertung erschweren, rücken die Immobilien selbst stärker in das Rampenlicht. "Die Immobilie selbst erweist sich - auch in Hinblick auf eine zukünftige Entwicklung – als kalkulierbarer Wert und rückt daher stärker in den Vordergrund", so Schaffer. "Pauschalaussagen - und das ist ein wesentliches Learning des vergangenen Jahres – lassen sich überhaupt nicht mehr treffen. Allgemeine Benchmarks, die vor der Pandemie gegolten haben, gibt es nicht mehr. Die Bewertung der Hotels unter Einbeziehung der möglichen Erholung des Marktes sind mehr als je zuvor vom Konzept, der Marke, dem Standort und dem Markt abhängig."
Zusätzlich bieten die Immobilien neben dem "normalen" Hotelbetrieb zahlreiche weitere, flexiblere Möglichkeiten - sei es mit Serviced-Apartment Konzepten oder als Conversion zu Wohnimmobilien.

Überraschungsmoment ESG?

Zwar steht die Pandemie im Tourismus und damit auch im Hotelinvestmentmarkt im Mittelpunkt, dennoch, so Martin Schaffer, scheint es so, als wären einige Betreiber und Investoren 2021 vom Thema ESG überrascht worden: "Die Umsetzung der EU-Taxonomie und der ESG-Kriterien macht auch vor der Hotelimmobilienwelt nicht Halt. Es muss nun endlich in die Umsetzung gehen."
Trotz der aktuell noch vorherrschenden Zurückhaltung falle die Beurteilung der langfristigen Situation in Investorenkreisen 2021 mehrheitlich positiv aus. Die erwartete Rückkehr des Reiseaufkommens lasse vorausschauende Anleger zudem zuversichtlich in die Zukunft blicken und bereits wieder in Transaktionsverhandlungen vorwiegend über Bestandsimmobilien eintreten.