Wie keine andere Stadt in Deutschland wird Frankfurt am Main mit dem Thema Geld assoziiert. Das neue Nhow hat sich dieses Motto zu eigen gemacht. Mit seinem Design toppt es dabei alle bisherigen Anlehnungen von Hotels an die Finanzmetropole. Das schicke Haus in der Mixed-Use-Immobilie One kann aber noch viel mehr.
Es ist ein Kontrast, wie er größer kaum sein könnte: Wer sich vor dem Haupteingang des 190 Meter hohen Wolkenkratzers "One" in Frankfurt umdreht, blickt direkt auf die Hotellegende Hessischer Hof, deren Zukunft lange ungewiss war, die nun aber unter neuen Eigentümern wieder belebt werden soll. Damit stehen sich ein traditionelles Luxushotel, das seine eigene "Biografie" widerspiegelt, und ein hochmodernes, im One gelegenes Designhotel mit professionell umgesetzter, aber erfundener Story, direkt gegenüber.
Das im August 2022 an den Start gegangene Nhow Hotel befindet sich in dem kurz zuvor fertiggestellten 190 Meter hohen Turm, der zum Zeitpunkt seiner Errichtung das sechsthöchste Gebäude in Deutschland ist. Kern der Pläne des Frankfurter Büros Meurer Architektur und Stadtplanung sind die Übersetzung der umliegenden Geometrien in die Vertikale sowie der Nutzungsmix einer Stadt in der Vertikalen. Die Skybar in 185 Metern Höhe ist bereits ein neues Signé der Mainmetropole.
Die Basis des Komplexes, bestehend aus Hotel, Büros, Co-Working-Bereichen und Skybar, bildet das Erdgeschoss des One, das als Shared Lobby zentrale Anlauf- und Verteilerstelle ist. Das Foyer ist in folgende Bereiche unterteilt: die "Golden Bar", die Lobby und der Empfang des Hotels, das Café "Rich Barista" und die Bürolobby. In der Mitte des Foyers befinden sich verschiedene Aufzüge und Zugänge zum Bürotrakt, zum Parkhaus oder in die Hoteletagen und zur Rooftop-Bar.
Die Finanzwelt spielt die Hauptrolle im Designkonzept
Im Hotel zieht sich das Motto "The Art of Money" wie ein roter Faden durch das Konzept. Das Designstudio Rafael de La Hoz aus Madrid orientierte sich bei der Gestaltung an der kraftvollen, dynamischen Erscheinung des Gebäudes und übertrug diese auf das Interior. Besonders markant sind zudem die bunten Murals von Künstler David Zuker im gesamten Hotel.
Steckbrief
Nhow Frankfurt
Brüsseler Straße 1-3
60327 Frankfurt am Main
www.nhow-frankfurt.com
Investor/Projektentwickler: CA Immo Deutschland GmbH
Zimmer und Suiten: 375
Zimmerpreise: ab 150 Euro/Doppelzimmer/Nacht
Besonderheit: Die "NFT Skybar" in der 47. Etage. Hierfür wurden eigens Non Fungible Tokens kreiert.
Wer vom Haupteingang des One aus in Richtung Rezeption läuft und nicht den direkten Hoteleingang nutzt, kommt an der "Golden Bar" vorbei und steuert von dort auf die skulpturale goldene Treppe im Foyer zu. Ihre Gestaltung ist inspiriert von fallenden Münzen, ihre Ringform vermittelt dabei sowohl Bewegung und Leichtigkeit als auch Robustheit. Die 375 Hotelzimmer des Nhow verteilen sich auf elf Etagen, insgesamt nimmt das Hotel die unteren 14 Etagen sowie die Skybar im 47. Stock ein. Immobilienentwickler CA Immo hat für die Hotelgeschosse mit der NH-Hotelgruppe einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen.
Große bunte Kunstwerke in Form von Kreditkarten zwischen den Zimmertüren zeigen links die Zimmernummer des linken und rechts des rechten Zimmers, was auf den ersten Blick etwas verwirrt. An den Wänden der Standard-Zimmer "Money Circus" finden sich die wichtigsten Währungen der Welt grafisch wieder. Die Junior-Suiten widmen sich dem Thema "World Casino", einer gängigen Bezeichnung der Finanzwelt. Dabei setzt Zuker beispielsweise symbolträchtige Wandbilder wie die drei Affen – "nichts sehen, nichts hören, nichts sagen" – in Szene, die ihre Würfel auf den Spieltisch fallen lassen.
Die Anspielung an die Kombination von Macht und Geld prägt die Gestaltung der 90 Quadratmeter großen Präsidentensuite. Dort wird der Wettstreit der Wirtschaftsmächte China und USA in Pop-Art-Ästhetik farbenfroh und verschmitzt dargestellt. Weitere Eyecatcher in allen Zimmern sind die Waschtischunterschränke mit Schubladenblenden, die wie Bankschließfächer gestaltet und entsprechend mit Nummern versehen sind. Die Deckenhöhe in allen Zimmern beträgt drei Meter. Bei der Buchung einer Suite oder von bestimmten Premium-Skyline-Zimmern erhalten Gäste zudem exklusiven Zugang zur Insider-VIP-Lounge. Ein besonderes Angebot hält das Nhow Frankfurt außerdem für die Flugbegleitenden unter den Hotelgästen bereit. Sie finden im "The Vault" (zu Deutsch: Tresor) einen eigenen Rückzugsort mit Küche, Sofa und Getränken vor.
Das zweigeteilte Restaurant "Kantine" im ersten Stock kann je nach Belegung von 80 (orangefarbig gestalteter Bereich) oder 105 Plätzen (pinkfarbig gestalteter Bereich) auf 185 Plätze erweitert werden. Für das Restaurant entwarf David Zuker surrealistische Währungen als Wandmotiv, die Portraits von Sissi, Nofretete, Goethe oder Beethoven zieren.
Der Tagungsbereich in der dritten und vierten Etage bietet 18 nach Währungen benannte Boardrooms und Meetingräume. Die beiden größten lassen sich aus jeweils zwei kleineren zusammenfügen und fassen so bis zu 120 Gäste. Jeder Raum verfügt über einen Beamer und eine Leinwand. Für die störungsfreie Akustik sorgen in den Decken verbaute Lautsprecherboxen. Redner beziehungsweise Moderatoren können zwischen Headsets oder Handmikrofonen wählen. In den beiden kleinsten Boardrooms sind Bildschirme angebracht, für die anderen stehen vier mobile Screens zur Verfügung. "In den beiden großen Meetingräumen haben wir zudem Starkstrom", erläutert Event-Manager Umut Tiknaz und ergänzt: "Damit können Firmen hier auch Geräte präsentieren, die diesen benötigen, zum Beispiel Küchengeräte."
Besonderes Highlight: die "NFT Skybar"
Den Gästen stehen außerdem ein Spa-Bereich mit zwei Saunen sowie ein Gym mit Technogym-Geräten zur Verfügung. "Wir sind offen für alle Zielgruppen. Die Nähe zur Messe ist natürlich ideal für Geschäftskunden. Mit der NFT Skybar wollen wir aber vor allem auch den Frankfurtern etwas bieten", betont General Manager Hermann Spatt.
Die "NFT Skybar & Restaurant" auf 185 Metern Höhe ist das Highlight des Hotels. Bis zu 199 Gäste dürfen in der bisher höchsten Skybar Deutschlands mit 360-Grad-Blick auf Frankfurt feiern. Bereits der Zugang zur Bar durch einen mit Schwarzlicht beleuchteten Gang ist ein Erlebnis. Während die Bar schon jetzt von Mittwoch bis Sonntag geöffnet hat und sich höchster Nachfrage erfreut, wird am Restaurant-Konzept noch gefeilt. Es soll in diesem Frühjahr mit einer New-Californian-Fusionsküche und 50 Plätzen an den Start gehen.
Das Metaverse ist hier schon Thema
Benannt wurde die Bar nach Non Fungible Tokens (NFTs), kryptografisch eindeutigen und unersetzbaren Gegenständen einer Blockchain. Mit eigens für die Skybar kreierten Tokens widmet sich Nhow zum ersten Mal der digitalen Welt des Metaverse. Das Projekt wurde vom Berliner Web3-Start-up Enefty begleitet, das Firmen dabei unterstützt, NFTs einfach und unkompliziert an Interessierte zu verkaufen. Die von David Zuker gestalteten und an zehn Signature Cocktails angelehnten Nhow-NFTs sind an Vorteile gekoppelt, wie den direkten Einlass in die Bar.
Beim Bau des One spielte auch das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 87 Kilowattstunden pro Quadratmeter liegt er 34 Prozent unter den gesetzlichen Anforderungen. Der Strom stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. 1.600 digitale Wärmesensoren zeigen an, an welchen Orten im Gebäude sich Menschen befinden. Damit lassen sich die Klimatisierung und die Belegung von Arbeitsplätzen effizient steuern.
Bereits zum Start hatte das Gebäude das Vorzertifikat der höchsten DGNB-Stufe Platin erreicht. Sein Primärenergieverbrauch (p.a.) soll um 37 Prozent unter den Richtwerten der einschlägigen EnEV-Referenzen (Energieeinsparverordnung für Gebäude) liegen. Durch die Nutzung des Fernwärmesystems werden die Anforderungen des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) erfüllt. Auf der Grundlage des aktuellen Energieausweises und unter Berücksichtigung von marktbasierten CO2-Emissionsfaktoren wird das One voraussichtlich etwa 17 Kilogramm CO2 pro Quadratmeter und Jahr emittieren.
Mit der Entwicklung der Belegung ist Hoteldirektor Spatt zufrieden. Diese sei derzeit positiv zu Messen und Veranstaltungen mit einer Vorlaufzeit von drei Wochen.
Susanne Stauß