Neue Analyse von MRP Hotels Reisetourismus zieht wieder an

Als Urlaubsziel in Deutschland bieten sich neben der Ostsee auch die Mittelgebirge an. © Pixabay/Hans Braxmeier

An der Nord- und Ostsee wird im Juli und August eine Auslastung von 80 Prozent erwartet. Die Reiselust der deutschen Urlauber ist insgesamt groß. Das geht aus einer neuen Analyse von MRP Hotels hervor. Kommt jetzt der Sommer von früher zurück, wie er einmal war?
Die Corona-Zahlen gehen zurück, die Impfquoten steigen. In vielen europäischen Ländern werden Einschränkungen zurückgenommen und weitreichende Öffnungsschritte umgesetzt, was Reisen nach und innerhalb Europas wieder möglich macht.
"Ein guter Indikator dafür, dass der Tourismus wieder an Fahrt aufnimmt, sind die Flugbewegungen", sagt Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von MRP Hotels. So verzeichnete der Frankfurter Flughafen im Mai 2021 laut Betreiber Fraport einen Anstieg von über 300 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat – "der sich allerdings zugegebenermaßen auf sehr niedrigem Niveau bewegte", so Schaffer weiter. "Davon unabhängig können wir von einem beginnenden Aufwärtstrend sprechen."

Welcher ist der stärkste Reisemonat?

Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von MRP Hotels. © Mischa Nawrata

Die Reiselust in Deutschland sei also nach Monaten des harten Lockdowns wieder groß. Laut einer Umfrage des MDR haben bereits rund die Hälfte der Befragten Pläne für den Sommerurlaub 2021. "Wir gehen davon aus, dass der August der stärkste Reisemonat sein wird – vor allem in der Zeit, in der die Ferien in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg sich überschneiden. Unter anderem hängt dies auch damit zusammen, dass viele erst nach der Zweitimpfung dann mit dem digitalen Impfausweis reisen können", sagt Schaffer.
Die europäischen Urlaubsdestinationen werben zwar mit ausgeklügelten Sicherheitskonzepten und Hygienemaßnahmen. "Dennoch sind viele verunsichert – vorwiegend wegen der Anreise und dem entsprechenden Mehraufwand", meint Schaffer. Urlauber müssten sich darauf einstellen, dass entlang der gesamten Reisekette die Sicherheitsanforderungen gestiegen seien und durchaus auch von Land zu Land, aber auch beispielsweise bei Fluglinien, unterschiedlich interpretiert werden.

Wohin geht die Reise?

Beim Reiseziel plädiert die Mehrheit der deutschen Urlauber für deutsche Destinationen. "Nicht ganz überraschend liegen Nord- und Ostseeküste in der Urlaubergunst weit vorn", so Schaffer. Nur rund ein Drittel ziehe demgegenüber ein Ziel im europäischen Ausland vor. Näherliegende Reiseziele, die mit dem Auto oder Flugzeug als bevorzugte Verkehrsmittel erreichbar sind, liegen laut MRP Hotels also im Trend, wobei Badeurlaube und Urlaube auf dem Land am beliebtesten sind. Fernreisen kommen auch laut MDR-Umfrage aktuell nur für sehr wenige in Frage.
Für das Sicherheitsgefühl bieten vor allem Reiseveranstalter Hilfestellungen, wie zum Beispiel die Vorbereitung und Bereitstellung aller wichtigen Dokumente und Informationen zur Reise – eine neue, zusätzliche Dienstleistung großer Anbieter, die sich in einem Plus bei den Buchungen niederschlagen soll.

Was sollte beachtet werden?

"Vom subjektiven Sicherheitsgefühl profitieren also vor allem Reiseziele im Inland", sagt Schaffer. "Die Buchungsraten nähern sich beispielsweise an der Ostsee für Juli und August der 80 Prozent-Marke. Ab September sieht es hier deutlich entspannter aus. Der deutsche Tourismusverband DTV wirbt daher vor allem mit Urlaubsregionen im Binnenland: an den Seen und Mittelgebirgen, wo die Verfügbarkeit und damit auch die Auswahl deutlich größer ist."
Schaffer abschließend: "Zusammenfassend spüren wir den Wunsch nach Normalität, die Rückkehr zum Sommer, wie er einmal war. Um als Tourismusbranche diesem Wunsch nachzukommen, sind Verbände, Interessensvertretungen und die Politik gefragt, um die Sicherheit an den Destinationen als positiv zu vermarkten. Gemeinsam an einem Strang ziehen sollte als Grundprämisse gelten."