ITB Berlin Ausblick auf den Reisesommer 2022

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Der Tourismusbranche steht laut Studien ein starker Sommer 2022 bevor. © BBbirdZ - stock.adobe.com

ITB Berlin und Statista Q wagen den Blick in die Zukunft: Statistas Mobility Market Outlook prognostiziert für 2022 ein Wachstum der weltweiten Reisebranche um voraussichtlich 48 Prozent. Eine starke Wachstumsrate wird unter anderem für die Hotellerie erwartet.

Der Tourismusbranche steht ein starker Sommer 2022 bevor, wie ITB Belrin und Statista Q prognostizieren. Den stärksten Wachstumsraten im Jahr 2022 erwarten sie neben Kreuzfahrten für die Hotellerie: mit 57 Prozent wächst laut Statistas Mobility Market Outlook (MMO) die Hotellerie als größtes Marktsegment im Tourismus voraussichtlich stärker als Privat- und Ferienwohnungen sowie Pauschalurlaube.

Urlaubslust ist zurück

Den Krisen zum Trotz scheinen die Deutschen ihre Lust auf Reisen und Urlaube wiederzuentdecken. Laut Global Consumer Survey (GCS) von Statista planen über 62 Prozent der reisenden Deutschen mindestens einen Trip in den kommenden zwölf Monaten. Bernd Eisenstein, Direktor des Deutschen Instituts für Tourismusforschung, sieht darin im Gespräch mit dem Magazin Watson eine Art Nachholeffekt: "Die Reiselust hat sich während der Zeit mit umfassenden Restriktionen aufgestaut und kommt jetzt verstärkt zur Geltung."

Sommer 2022 Tourismus Statistiken
Zahlen im Überblick. © ITB Berlin / Statista

Dieser Effekt sei auch an anderer Stelle sichtbar. Dem Bundesverband der Luftverkehrswirtschaft zufolge werden im touristischen Segment drei Prozent mehr Sitzplätze angeboten als im Sommer 2019. Jens Bischof, Chef des Marktführers Eurowings, kündigt gegenüber der Deutschen Presseagentur an: "Millionen Menschen wollen nach zwei Jahren Pandemie endlich ihren Urlaub nachholen oder wichtige Geschäftskontakte wieder persönlich treffen." Deshalb werde die Airline ab März so viele Ziele wie noch nie anfliegen. Für Urlauber liege der Fokus dabei auf dem Mittelmeerraum. Allgemein steht Europa bei den Deutschen Urlaubern hoch im Kurs. Laut GCS planen 54 Prozent der Menschen, die im aktuellen Jahr reisen möchten, ihren Urlaub in Europa, Asien belegt mit 18 Prozent auf dem zweiten Platz.

Corona hat einiges geändert

Laut GCS hat das Coronavirus Einfluss auf das Reiseverhalten von 90 Prozent der Reisenden aus Deutschland, Großbritannien und den USA. Dieser Einfluss scheint sich zu manifestieren: Nur 31 Prozent der Befragten aller drei Länder glauben nicht, dass die Änderung des Reiseverhaltens permanenter Natur sein wird.

Es gibt jedoch auch "Evergreens". Wie die Flugpläne von Eurowings in Deutschland und die Umfragedaten des GCS nahelegen, ändert sich beispielsweise die Wahl der Destinationen kaum. Die fünf wichtigsten Kriterien für die Auswahl des Reiseziels deutscher Urlauber im Jahr 2022 sind wie auch schon 2019 das Wetter, die Natur, die Sicherheit vor Ort, Sehenswürdigkeiten und der Preis.

Mehr Reisebudget

36 Prozent der Befragten in Deutschland möchten mehr für Urlaube ausgeben als vor der Pandemie, 31 Prozent so viel wie zuvor und weitere 31 Prozent planen weniger auszugeben. In absoluten Zahlen: 50 Prozent der Reisenden planen für sich und gegebenenfalls für ihre Familie mit einem Reisebudget von über 2.000 Euro, 17 Prozent sogar über 3.000 Euro.