Roomers Hotels stehen für Konzepte, die Emotionen wecken. Und setzen auch in der Pandemie konsequent auf Erlebnisse. Mit „agilem Livestreaming“ wollen Gekko-Group-Gründer Alex Urseanu und Commercial Director Maria Taavighi auch die MICE-Gäste weiterhin ins Haus holen und mit hybriden Events krisenresistente Tagungsmodelle schaffen. Das verrieten sie im Interview mit Tophotel.
Tophotel: Herr Urseanu, wo in der Krise zeigt sich genau der Erfolg Ihres Konzepts?
Alex Urseanu: Genau wie die gesamte Gastronomie- und Hotelbranche hat auch uns diese Pandemie vor große Herausforderungen gestellt, und es ist eine schwierige Zeit für das gesamte Team. Wir sind unglaublich stolz auf unser Team und dankbar für den großen Zusammenhalt innerhalb der Gekko Family. Aber auch für den großen Zuspruch, den wir von unseren Gästen und Geschäftspartnern erhalten. Auch in der Krise bleiben wir uns treu: Gäste und Mitarbeiter glücklich zu machen ist für uns nach wie vor ein großer Treiber.
Wie dürfen wir uns das konkret vorstellen?
Alex Urseanu: Wir hatten schon immer einen extrem hohen Anspruch an Sauberkeit, Essen und Trinken, also an Qualität in allen Bereichen. Und natürlich halten wir uns an alle gesetzlichen Hygiene- und Abstandsauflagen. Wir versuchen aber, dies charmant und mit der typischen Gekko-Art umzusetzen: Keine sterilen Häuser, die Leichtigkeit des Seins steht für uns weiterhin im Mittelpunkt. Und das spüren auch unsere Gäste. Egal ob als Hotelgast oder zum hybriden und agilen Meeting im Roomers: Geblieben ist unsere Leidenschaft, inspirierende Erlebnisse und persönliche Begegnungen zu schaffen.
"Die Gekko Group steht für Emotionen und persönliche Erlebnisse. Diese Philosophie werden wir auch weiter beibehalten."
Maria Taavighi, Gekko Group
Maria Taavighi: Die Gäste wollen ja trotz und gerade in diesen herausfordernden Zeiten etwas Schönes und Unvergessliches erleben. Die Gekko Group steht für Emotionen und Erlebnisse, und diese Philosophie werden wir auch beibehalten. Denn das ist es, womit wir unsere Kunden glücklich machen. In München zum Beispiel servieren wir unseren Gästen passend zum Restaurantkonzept zum Frühstück eine Auswahl an verschiedenen Bentoboxen, etwa die Power-Box oder die Hangover-Box.
Welche Rolle spielt für Sie in diesen Zeiten Flexibilität?
Maria Taavighi: Eine sehr wichtige. Und damit meine ich nicht nur, dass die Gäste in diesen unsicheren Zeiten volle Flexibilität beim Buchen haben. Gerade auch im Meeting- und Eventbereich heißt es, schnell und flexibel auf gesetzliche Vorgaben und Kundenbedürfnisse zu reagieren. Die dynamischen Entwicklungen erfordern nicht nur eine agile Organisation, sondern auch die Geschäftsmodelle schnell anzupassen. Es geht mehr denn je darum, pro-aktiv zu gestalten und individuelle Erlebnisse zu kreieren.
Haben Sie ein konkretes Beispiel?
Maria Taavighi: Zum Beispiel ist im Rahmen unseres Strategieprojekts „Meeting in the new normal“ Agile Livestreaming als neues Veranstaltungsangebot entstanden. In unseren Roomers Hotels in München, Baden-Baden und Frankfurt verbinden wir nun reale und virtuelle Event-Erlebnisse zu interaktiven Veranstaltungen.
Alex Urseanu: So lassen wir Meetings zu Live-Talkshows werden! Denn trotz Pandemie und zunehmender Digitalisierung ist doch der persönliche Austausch nach wie vor wichtig. Mit Agile Livestreaming können wir bei unseren Veranstaltungen auch über Kontinente hinweg das Miteinander und das Wir-Gefühl in den Vordergrund stellen- und das ist es, wofür wir stehen.
Wie wirkt sich die Pandemie auf Ihre Expansionsstrategie aus?
Alex Urseanu: Wir sind von Natur aus hoffnungslose Optimisten, und wir gehen fest davon aus, aus dieser Zeit gestärkt herauszugehen. Die Normalität wird wiederkommen, wenn auch in veränderter Form. Das Miteinander wird definitiv bleiben.
Für 2022 ist nach wie vor die Eröffnung des Roomers Park View im Frankfurter Westend geplant, und in naher Zukunft wollen wir auch mit einem ‚moriki to go‘ live gehen. Natürlich wollen wir auch mit den Brands Roomers und Gekko House wachsen. Wir sind immer offen für neue Angebote. Aber wir wollen nicht auf Teufel komm raus expandieren, die Immobilie muss zum Konzept passen.
Roomers startet mit agilem Livestreaming ins "New Normal"
Die Roomers Hotels in Frankfurt, München und Baden-Baden verbinden künftig reale und virtuelle Event-Erlebnisse zu agilen und interaktiven Veranstaltungen. Mithilfe innovativer Plattformen und Technologien werden Emotionen und Atmosphäre von der Bühne ins Netz transportiert, sodass sich Teilnehmer weltweit live einbringen und austauschen können. Mit agilen Livestreaming-Formaten setzt die Gekko Group einmal mehr neue Maßstäbe im deutschen Veranstaltungsbereich.
Für die Umsetzung mit innovativen technischen Lösungen haben die Roomers Hotels mit Owen Consulting (siehe "Hintergrund") einen ausgewiesenen und kreativen Partner an ihrer Seite. Agile Livestreamings sind vor allem lebendige Unterhaltungsformate. Mit bis zu sechs Kameraperspektiven und Einspielungen wie Liveschaltungen, Filmen und Animationen werden alle Teilnehmer vor Ort und virtuell eingebunden. So entstehen nahtlose und interaktive Event-Erlebnisse. Im Anschluss können aus dem gewonnenen Material Imagefilme, Werbetrailer, Trainingsvideos und vieles mehr geschnitten werden.
Hintergrund
Isabella Owen berät die Branche – wie auch das Roomers – mit ihrer eigenen Consultingfirma und bestärkt ihre Kunden stets darin, beherzt neue Wege zu gehen. So auch in der aktuellen Krise, die sie so interpretiert: „Covid-19 ist der Arschtritt, den die Hotellerie gebraucht hat.“ Ihre Überzeugung: Diese Krise wird uns noch mindestens bis ins Jahr 2021 begleiten, und es wird nicht die letzte sein. Daher sei es Zeit, agil zu sein und neue Wege zu gehen. Nichtstun oder auf das alte „Normal“ zu hoffen führe geradewegs in die Insolvenz.
Tagungen und Kongresse sind eine wichtige Einnahmequelle für die Branche. Hier setzt Isabella Owen mit der Frage an: Wie können Hotels ihre Veranstaltungen und Events, deren Größe aufgrund der Corona-Verordnungen massiv eingeschränkt sind, trotzdem umsetzen?
Seit dem Lockdown werden vorwiegend Livestreams oder Videokonferenzen praktiziert. Bleibt der Kunde dabei jedoch zu Hause vor dem Bildschirm, bringen die Veranstaltungen keine Gäste ins Hotel. Für authentische Interaktion muss der Kunde vor Ort sein. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass Events so organisiert werden müssen, dass Interaktionen trotz der Corona-Verordnungen möglich sind.
Es geht also darum, die vorhandenen Kapazitäten mit den technischen Möglichkeiten des digitalen Zeitalters kreativ zu kombinieren und ein reelles Erlebnis vor Ort zu kreieren, das außerdem für den Hotelier rentabel ist.
Ein Beispiel für eine mit 200 Personen geplante Tagung: Durch die Einschränkungen können 80 Personen mit entsprechendem Abstand die Tagung im Tagungssaal verfolgen. Doch mit nur 80 Besuchern wäre die Tagung nicht rentabel.
Um dies auszugleichen, erhalten die fehlenden 120 Personen die Möglichkeit, die Tagung wahlweise auf ihrem persönlichen Endgerät oder ihrem Fernseher im Hotelzimmer zu verfolgen. Die Möglichkeit, sich mit anderen Teilnehmern für Workshops, auf einen Kaffee, zum Abendessen oder zum klassischen Drink an der Hotelbar zu verabreden, bleibt bestehen. Gleichzeitig kann das Hotel mit dem Ticket eine besondere Betreuung verkaufen, zum Beispiel speziell ausgerichteten Zimmerservice.
Zusätzlich kann das Event als Online-Livestream an eine weitere, nahezu unbegrenzte Anzahl Personen verkauft werden. Somit kann es eine weitaus größere Zielgruppe erreichen.
Isabella Owen: „Sie werden nur dann erfolgreich sein, wenn Ihre Zimmerkarten gleichzeitig die Eintrittskarten zu Ihrem virtuellen Hybrid-Event sind.“ – Ein Schritt, der Mut und Engagement erfordere, doch nicht nur aus der Krise, sondern schnurstracks in die Zukunft führen werde.