Auf "achtsam Reisende" als Klientel zielen die 2017 gegründeten Koncept Hotels ab, deren sechstes Haus im Sommer gestartet ist und künftig "Fairesponsibility" in die Kölner Innenstadt bringen soll. Neben Nachhaltigkeit und Digitalisierung stehen dort Insidertipps und Köln-Experience im Fokus.
Das Kölner Wirtschaftswunder der 1950er-Jahre ist ohne die vielen "Imis", wie die Mitbürger internationaler Herkunft in der Rheinmetropole liebevoll genannt werden, nicht denkbar. Vielleicht waren die Römer, die Köln vor fast 2.000 Jahren gründeten, die ersten Imis der Stadt. Es folgten Merowinger, Franzosen, Griechen, Italiener, Türken, Kroaten und viele andere Nationalitäten. Heute hat mehr als ein Drittel der Kölner einen Migrationshintergrund. Wer Köln kennt, weiß: die Stadt ist bunt, offen und tolerant.
Domstadt-DNA im Fokus
Das im August eröffnete Koncept Hotel International stellt mit seinem neuen Erlebniskonzept diesen Bezug zur Domstadt-DNA her und seinen Gästen "echte" Kölner Paten mit internationalen Wurzeln und guten Städtetipps an die Seite. "Die subtile Botschaft, die das neue Hotel-Konzept senden will, ist, dass das Zusammenleben in einer so multikulturellen Gesellschaft wie der in Köln gut funktioniert und jeder erkundungsfreudige Mensch nahezu die ganze Welt innerhalb einer Stadt erleben kann", erklärt Martin Stockburger, Gründer und Geschäftsführer der Koncept Hotels.
Fredy, Denise und Liza
Der Kontakt mit den "Locals" beginnt bereits auf der Hotel-Website und den Social-Media-Kanälen. In den Gängen und in der Lobby hängen ihre Porträtbilder, und wenn der TV im Zimmer startet, begegnen die Gäste im Video Fredy aus Peru, der den Gästen sein südamerikanisches Köln zeigt. Oder der gebürtigen Hamburgerin Denise, deren "Heimatveedel" mittlerweile Köln-Nippes ist, und der Hochzeitsplanerin Liza aus dem Sauerland, deren Eltern aus Portugal und Griechenland stammen – sowie anderen Paten aus der Domstadt.
Hier gilt "Multikulti trifft auf High-Tech": Geschäftsführer Martin Stockburger hat die Koncept Hotels 2017 mit der Vision eines digitalen Hotels gegründet, die er nun bereits zum sechsten Mal umsetzt. "Durch den Einsatz von Smart Technologies vereinfachen wir die Prozesse radikal und schaffen so Leichtigkeit", erläutert Stockburger seine Idee einer Hotellerie der Zukunft. "Alles easy" schwebt als Devise über dem Koncept Hotel International: Was die Gäste von der Buchung über den Check-in bis ins Zimmer brauchen, ist lediglich ein Smartphone.
Liebevolle Individualität
Mit 70 Zimmern ist das Koncept Hotel International das größte Haus der Gruppe. So bunt wie die Stadt, so farbenfroh ist auch die Inneneinrichtung aus der Feder der Designerin Rosa Badenes, die ihre Wurzeln in Spanien hat. Im Interior Design dominieren kräftige Farben und die Liebe zum Detail, die sich unter anderem im Duschboden aus Kupfer oder der mit Kupferblech beschlagenen Toilettentür im Erdgeschoss zeigt.
Mehrbettzimmer erweitern die Zielgruppe
Für Reisende in Gruppen, Familien oder Gäste mit kleinem Budget gibt es 13 Mehrbettzimmer, die die Bezeichnung "Social Club" tragen. "Damit Menschen mit kleinerem Budget auch lässig reisen können", sagt Martin Stockburger, der vor der Gründung der Koncept Hotels in der Luxushotellerie tätig war. Das Mobiliar ist hochwertig und langlebig, damit es nicht nach einigen Jahren gegen neues eingetauscht werden muss. "Dies ist weder nachhaltig noch wirtschaftlich", betont der Hotelier. Ein großer Teil der Möbel stammt aus der Werkstatt eines regionalen Schreiners, auch das ist Part des umfassenden Nachhaltigkeitskonzeptes.
Von Werten gelenkt
Die junge Hotelgruppe ist generell von einem sehr hohen Anspruch an Nachhaltigkeit durchdrungen. Die "Fairesponsibility" des Unternehmens umfasst viele Facetten und manifestiert sich auch im neuen Kölner Haus in mannigfaltiger Weise: Ein gepflanzter Baum pro Zimmerbuchung. Ressourcenschonende Hoteltextilien. Die Aufhebung des Gender-Pay-Gaps, die Integration von älteren Mitarbeitenden und Menschen mit Handicap – für Stockburger und sein Team ist all dies so selbstverständlich wie die Minimierung des CO²-Fußabdrucks.
Um die ambitionierten Ziele an ein emissionsarmes Hotelzimmer zu erreichen, haben die Koncept Hotels im Hotel International einen hohen Betrag in die Fassadensanierung investiert. Wie die Kette ihre "Fairesponsibility"-Ziele erreicht, ist im umfassenden Nachhaltigkeitsbericht auf der Website einsehbar.
Mehr authentische Erfahrungen in Köln
Das Digitale und die Ausrichtung an den Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen werden auch in den anderen Häusern der Kette von einem Erlebniskonzept begleitet, das das Hotel in seinem jeweiligen Umfeld verankert. Das Koncept Hotel Josefine, das Ende September 2021 in einem neu erschlossenen Quartier der Stadt, dem Gelände der ehemaligen Clouth Gummiwerke in Köln-Nippes eröffnet hat, ist einer besonderen Frau gewidmet.
Als der Firmengründer der Clouth Gummiwerke, Franz Clouth, 1910 überraschend verstarb, übernahm seine Frau Josefine kurzerhand die Leitung der Fabrik. Sie führte nicht nur das Unternehmen erfolgreich weiter, sondern setzte sich mit großem Engagement für das Wohlergehen der Belegschaft und der Bürger des Stadtteils Köln-Nippes ein. Ein Vorbild für den visionären Hotelier: "Ihrem Engagement, ihrer Vorbildfunktion für alle und ihrer Liebe zur Kunst haben wir unser Hotel gewidmet." So stehen den achtsam Reisenden, wie Stockburger seine Zielgruppe bezeichnet, in Köln künftig drei Koncept Hotels zur Auswahl, die seiner Vorstellung von nachhaltigem Reisen und authentischer lokaler Erfahrung entsprechen.