Hotelmarkt-Report NRW 2019 Köln bleibt Hauptziel für Investoren und Betreiber

Kölner Dom
Köln ist die attraktivste Stadt für Hotel-Investitionen in NRW. Die Domstadt belegt beim "Schollen-Scoring" im "Hotelmarkt Report NRW 2019" den ersten Platz, gefolgt von Bonn und Düsseldorf. © Markus Naujoks / Pixabay

Köln behauptete sich im "Hotelmarkt Report NRW" als attraktivste Stadt für Hotel-Investoren. Eine Metropole rutschte jedoch unerwartet vom zweiten auf den dritten Platz.

Welche Großstädte Nordrhein-Westfalens Investoren in der Hotelbranche die besten Perspektiven bieten, beantwortet der "Hotelmarkt Report NRW". Dieses Jahr behauptete sich Köln als attraktivste Stadt. Aachen und Mönchengladbach können sich ebenfalls nach vorne arbeiten, während Düsseldorf, Dortmund, Oberhausen und Wuppertal zurückfallen.
Das Beratungsunternehmen Schollen Hotelentwicklung aus Wuppertal wertete für den Report Marktdaten aus 15 Städten aus und kombinierte sie mit eigenen Analysen. Ein eigenes Sccoring-System - das "Schollen-Scoring" - bildet die Attraktivität der Städte für Investoren ab und mündete in ein Städteranking. Im Fokus der Untersuchung stehen ausschließlich Hotels und Hotels garnis.

NRW: Brexit-Auswirkungen in der Hotellerie unklar

Die Übernachtungszahlen in NRW steigen seit Jahren kontinuierlich: 52 Millionen allein im letzten Jahr. Das entspricht einem Übernachtungsplus von 25 Prozent im Vergleich zu 2008. Im selben Zeitraum stieg die Bettenanzahl im Verhältnis wesentlich langsamer. Folge: Die Beherbergungsbetriebe in NRW konnten ihre Auslastung signifikant steigern. Die Anziehungskraft Nordrhein-Westfalens als Ziel für Urlaubs- und Geschäftsreisende ist damit ungebrochen. Als Herausforderung sehen die Schollen-Experten allerdings Fragezeichen hinter der Entwicklung des Wirtschaftsstandortes NRW, den Nachholbedarf bei der Verkehrsinfrastruktur und den möglichen "Brexit". Denn Großbritannien gehört nach den Niederlanden zu den relevantesten Quellmärkten für Hotellerie in NRW.
Köln und Düsseldorf generieren zusammen mehr als die Hälfte des Übernachtungsvolumens der 15 untersuchten Städte und gehören bundesweit zu den sechs wichtigsten deutschen Hotel-Destinationen. Im Schollen-Scoring lagen beide in früheren Untersuchungen auf relativer Augenhöhe an der Spitze des Rankings. Jedoch ist die Bewertungs-Schere 2019 deutlich auseinandergegangen: Köln verdient sich nach Einschätzung der Experten erstmals das Schollen-Scoring "Dreifach-Plus", Düsseldorf wird dagegen auf "Einfach Plus" herabgestuft.

Köln: Verdopplung der Übernachtungen in den letzten zehn Jahren

Ausschlaggebend für die Aufwertung der Domstadt sind Bestwerte in den Übernachtungszahlen: Über sechs Millionen in 2018. Im Zehn-Jahres-Vergleich hat sich die Anzahl nahezu verdoppelt. Das Bettenangebot ist gleichzeitig deutlich langsamer gewachsen, so dass sich die Hoteliers in Köln über die mit 52,3 % beste Bettenauslastung der Top-15-Destinationen freuen können. Zum Vergleich: Der Durchschnitt aller Städte liegt gerade einmal bei gut 45 %.
Hinzu kommt, dass Köln als attraktives, touristisches Ziel Schwankungen im Geschäftsreiseverkehr kompensieren kann. Diese insgesamt günstigen Marktbedingungen werden nach Einschätzung der Schollen-Berater Bestand haben: Sie rechnen mit Blick auf die in der Pipeline befindlichen Projekte bis 2022 mit einem mittelfristigen Bettenzuwachs von rund zehn Prozent. Damit bleibt Köln als einer der Top-Hotelmärkte in Deutschland ein Primärziel für Investoren und Betreiber.

Düsseldorf: Verschäfter Wettbewerb könnte Zimmerpreise drücken

Anders hat sich die Situation in Düsseldorf entwickelt. Zwar steuerte die Landeshauptstadt 2018 bei den Übernachtungen mit fast fünf Millionen ebenfalls auf Rekordkurs. Gleichzeitig erreicht die Ausweitung des Bettenangebots eine kritische Größe: Von 2017 auf 2018 stiegen die Zimmerkapazitäten um acht Prozent, innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen weitere 24 Hotelprojekte realisiert werden. Sie bringen zusammen knapp 6.200 neue Zimmer an den Markt - eine Ausweitung um 38 Prozent, die nach Einschätzung von Schollen den Wettbewerb deutlich verschärfen und spürbare Auswirkungen auf Belegung und gegebenenfalls auch Zimmerpreise haben wird. "Entsprechend schwierig und risikobehaftet schätzen wir die Marktsituation für neue Hotelentwicklungen ein", so das Urteil der Autoren. Deshalb stuften sie das Scoring für Düsseldorf herab - mit der Konsequenz, dass Düsseldorf im Städteranking hinter Bonn auf Platz drei zurückfällt.
Detaillierte Informationen über die weiteren Städte im NRW-Ranking
Der "Hotelmarkt Report NRW 2019" ist gegen eine Schutzgebühr von 99 Euro beim Unternehmen erhältlich. Weitere Informationen unter: www.schollen-hotelentwicklung.de