Der langjährige Chefredakteur und Herausgeber des Gault&Millau Deutschland ist im Alter von 83 Jahren verstorben.
„34 Jahre lang prägten die kritische Akribie und schriftstellerische Virtuosität von Manfred Kohnke den Restaurantguide“, schreibt die Gault&Millau Deutschland-Redaktion in ihrem Nachruf auf Gaultmillau.de.
Manfred Kohnke war es, der 1983 gemeinsam mit Herausgeber Michael Reinartz den schon in Frankreich erfolgreichen Restaurantführer nach Deutschland holte. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits als Journalist für Medien wie den Spiegel, die Wirtschaftswoche und die Zeit sowie als Chefredakteur des Rheinischen Merkur bekannt. In ebensolcher Position diente der Gourmetkritiker dem Gault&Millau bis ins Jahr 2012.
"Bin kein Goethe" – doch ein Großer der Restaurantkritik
Nach fünf weiteren Jahren als Herausgeber, beendete Kohnke seine Tätigkeit für Gault&Millau 2017 – und begründete dies in seiner unverwechselbaren Ironie mit dem Satz: „Ich werde bald 78 und bin kein Goethe, von dem in diesem Alter noch Faust II sowie Dichtung und Wahrheit zu erwarten sind“. Für die Restaurantkritik in Deutschland jedoch habe der versierte Journalist und Blattmacher fraglos Großes geleistet, so die Reaktion.
Die Henris Edition GmbH, die den Guide inzwischen herausbringt, betont im Nachruf auf Gaultmillau.de: „Auch unter unserer Verantwortung legt der Gault&Millau nach wie vor großen Wert auf die sprachliche Qualität der über eintausend Restaurantbewertungen und führt damit das Erbe Manfred Kohnkes sowie der Gründer Henri Gault und Christian Millau fort.“
Der renommierte Gault&MillauRestaurantguide gilt als Leitmedium der Gastronomieszene. Er vermittelt alljährlich einen Überblick darüber, welche Restaurants aktuell zu den besten in Deutschland zählen. Mehr als 1000 Adressen, vom kreativen Spitzenrestaurant bis zum traditionsreichen Landgasthof, von der gastronomischen Weltspitze bis zur ausgezeichneten Empfehlung für den genussvollen Alltag. brg