Digitalisierung Mit diesen Trends zu mehr Effizienz

Digitale Speisekarten werden immer beliebter, nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie. © gastronovi GmbH

Laut aktuellen Studien lässt das Gastgewerbe im Bereich Digitalisierung noch immer Potenziale liegen: Im Branchenindex rangiert es mit 57 von 100 Punkten leicht unter dem Durchschnitt.

Ein Ausblick der Experten Michael Ebner, Geschäftsführer der auf Kassensysteme spezialisierten Gewinnblick GmbH, und Bartek Kaznowski, Co-Gründer von Gastronovi, soll drei Trends zeigen, die für Gastronomie und Hotellerie in den nächsten Jahren wegweisend sein könnten, um trotz aktueller Herausforderungen profitabel und effizient durchzustarten.

Gastronomie als Erlebnisort gestalten

Der Empfang zufriedener Gäste beginnt heute schon im Internet. "Unsere hohe Mobilität bringt es mit sich, dass wir Restaurantbesuche immer öfter von unterwegs planen, via Smartphone einen Blick in die Innenräume und auf die Speisekarte werfen und Bewertungen für Gaststätten auf unserer Route lesen wollen", sagt Michael Ebner, Experte für die Umsetzung ganzheitlicher digitaler Lösungen für die Gastronomie. Online-Tischreservierungen, die Online-Buchung spezieller Angebote oder Self-Service-Optionen im Gastraum können ein neues Service-Erlebnis und Chancen zur Erhöhung der Kundenbindung ermöglichen. Sie setzen aber auch voraus, dass Gastronomen mehr Vertrauen in Cloudlösungen entwickeln: "Diese können erst die Grundlage für eine kontinuierliche, webbasierte Interaktion zwischen dem Gast und seinem Lieblingslokal schaffen", weiß Michael Ebner. Nicht zu unterschätzen sei außerdem der Trend, Gerichte aus dem Lieblingsbistro mit nach Hause zu nehmen, betont Bartek Kaznowski von der Gastronovi GmbH. Eine innovative Kassenlösung aus der Cloud soll sich auch hier auf die Zukunft einstellen: "Die Verschmelzung von Alltags- und Erlebnisgastronomie oder von Liefer- und Abholgeschäft mit à la carte ist eine Entwicklung, die sich dauerhaft durchgesetzt hat." Das bringt einige Herausforderungen an Personalsteuerung und Ressourcenplanung mit sich. Dem könnten Betriebe nur mit intelligenten Lösungen gerecht werden.

Routinen mit Effizienz begegnen

Digitale Kassenlösungen können helfen, dem Personalmangel entgegenzuwirken: "Wer die Digitalisierung nutzt, um wiederkehrende Aufgaben zu automatisieren, sorgt nicht nur für einen stressfreieren Arbeitsalltag, sondern kann damit die Attraktivität für die Beschäftigten erhöhen", so die Erfahrung von Ebner. "Eine hohe Prozessqualität erlaubt auch einen reibungslosen Betrieb mit kleinerer Besetzung und schafft Ressourcen für Wachstum." Er weiß aus eigener Erfahrung, dass beispielsweise durch die Einführung eines Küchen- und Schankmonitorings sowie einer flexiblen Kassenlösung mit Bezahlmöglichkeit am Tisch bei gleicher Personaldecke Produktivität und Umsatz sogar gesteigert werden können. "Zugleich steigt die Zufriedenheit der Gäste, weil alles flott vorangeht, weniger Fehler passieren und die Servicekräfte weniger gestresst sind", ergänzt der Co-Gründer von Gastronovi.

Nachhaltigkeit bis ins Detail denken

Nachhaltigkeit ist kein neuer Trend, spielt jedoch eine zunehmend wichtige Rolle. In der Gastronomie beginnt das schon bei der Zukunftsfähigkeit der gewählten Lösung, wie der Einsatz von Kassen- und Bezahllösungen nach Bedarf. Mit Blick auf die Umwelt können digitale Kassenlösungen zudem bei der Müllvermeidung unterstützen: Die Einführung der Bonpflicht im Jahr 2020 erhöhte die Zahl der in Gastronomie und Einzelhandel anfallenden Papierbelege auf geschätzt 40 Milliarden Stück pro Jahr. Abhilfe schaffen Alternativen wie der E-Bon. "Im Moment digitalisieren wir bei unseren Kunden vor allem die Küchenbons, mit denen Bestellungen intern durchgereicht werden", erläutert Ebner. Aber auch der elektronische Rechnungsbon ist technisch bereits möglich: Er kann nach der Bezahlung direkt aufs Smartphone des Gastes geladen werden, ein Ausdruck entfällt.