"Digital Markets Act" EU einig bei Digital-Gesetz

Digital Market Act
v.l.: Thierry Breton (Kommissar für den Binnenmarkt), Cédric O (Staatsminister für den Digitalen Sektor für die französischen. Ratspräsidentschaft), Andreas Schwab (Berichterstatter des Europäischen Parlaments), Margrethe Vestager, Vize-Präsidentin der Europäischen Kommission). © Screenshot Webstreaming-Dienst des Europäischen Parlaments

Die EU-Gesetzgeber haben eine Einigung erzielt, die zur finalen Verabschiedung des Rechtsakts für digitale Märkte (Digital Markets Act, DMA) führen wird. Das teilt unter anderem die HOTREC mit. Warum die europäische Hotelbranche die neuen EU-Regeln begrüßt.
HOTREC ist der Ansicht, dass der Marktführer für Online-Hotelbuchungen, der im Jahr 2019 fast 70 Prozent des europäischen Marktes beherrschte, zu eben diesen "designierten Gatekeepern" nach den nun festgelegten Kriterien gehören wird. Der EU-Gesetzgeber habe mit dem Verbot enger Paritätsklauseln die richtige Maßnahme ergriffen, um die Macht der Online-Plattformen in diesem Bereich einzudämmen. Diese Vertragsklauseln hindern Hoteliers daran, auf ihren eigenen Kanälen einen besseren Preis als auf der Plattform anzubieten.

Einigung über Digital Market Act

Der Vorsitzende der HOTREC-Arbeitsgruppe Distribution Markus Luthe und Hauptgeschäftsführer des Hotelverbandes Deutschland (IHA) erklärte: "In den letzten zehn Jahren haben die Hoteliers das inakzeptable Verhalten der dominanten OTAs nach dem Motto 'take it or leave it' hinnehmen müssen. Die heutige Einigung über den DMA ist ein klares Signal an die digitalen Giganten: Verhaltet euch gegenüber Verbrauchern und Geschäftskunden wie Partner und nicht wie Torwächter."
Luthe fügte hinzu: "Ich glaube, dass es bei dem Gatekeeper-Verhalten der OTAs nicht nur um den Schutz eines erfolgreichen Geschäftsmodells geht, sondern um mehr als das. Praktiken wie enge Preisparitätsklauseln und das Zurückhalten von Daten letztlich als Hemmschuh für die Digitalisierung der Hotels wirken und die Abhängigkeit der Hoteliers von den OTAs verfestigen. Die gesamte Branche kann nun ihre Digitalisierung besser angehen.“
HOTREC-Generaldirektorin Marie Audren sagte: „Die Verabschiedung des DMA ist ein Silberstreif am Horizont für die europäischen Hoteliers, nachdem sie in den letzten zwei Jahren unter einer schweren Wolke von Abschottungsmaßnahmen und Reisebeschränkungen standen. Eine derartige Gesetzgebung im digitalen Bereich wurde von der gesamten Branche seit mehreren Jahren gefordert."

Vertriebsstudie von HOTREC

Die Vertriebsstudie von HOTREC zeige, dass die Marktanteile der OTAs in der europäischen Hotelbranche zwischen 2013 und 2019 kontinuierlich von 19,7 Prozent auf 29,9 Prozent gestiegen sind (gewichtete Ergebnisse einschließlich Daten von Hotelketten). Gleichzeitig sei der Anteil der Direktbuchungen europaweit um über zehn Prozentpunkte von 57,6 Prozent im Jahr 2013 auf 45,5 Prozent im Jahr 2019 gesunken.
Die drei Hauptakteure auf dem OTA-Markt sind nach wie vor die Booking Holding, die Expedia Group und in geringerem Maße die HRS Gruppe.