Ein Job im Ausland zählt für viele zu den großen Verlockungen einer Karriere in der Hotellerie. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Deutschland genießen international hohes Ansehen und sind sehr gefragt. In unserer Serie berichten Hospitality-Profis von ihren Erfahrungen in der Ferne.
Ein zwei Kilometer langer weißer Sandstrand am türkisfarbenen Meer, Palmen, ein Weinkeller mit einer Auswahl aus 1.300 Kellereien, mehrere Pools, ein Spa mit Fitness-Bereich, zwei 18-Loch Golfplätze, vier Tennisplätze und jede Menge Wassersportangebote: Das Constance Belle Mare Plage an der Ostküste von Mauritius erfüllt alle Voraussetzungen für einen traumhaften Urlaub.
2009 wechselte Puchtler als General Manager in das Constance Belle Mare Plage, an dessen hohem Standard er mit seinem Team kontinuierlich arbeitet. "In die Hardware investieren wir permanent“, sagt er. Auch während der Coronapandemie seien mehr als eine Million Euro in die Optimierung des F&B-Bereichs geflossen. Im Mittelpunkt seiner Strategie stehe jedoch vor allem der personalisierte Service. "Wir versuchen schon vor der Ankunft möglichst viel über unsere Gäste und ihre Vorlieben zu erfahren. Beim täglichen Morning-Briefing sprechen wir über jede einzelne An- und Abreise." Das Hotel profitiere von vielen Stammgästen, die sich dort fast wie zu Hause fühlten. Besonders wichtig sind Puchtler regelmäßige hausinterne Schulungen für die Mitarbeitenden.
Bekannte Branchenprobleme
Doch auch auf der Trauminsel sind die aus der Heimat bekannten Branchenprobleme zu spüren: "Wir verlieren leider immer wieder von uns gut ausgebildete Kräfte an Kreuzfahrtschiffe, die in Dollar bezahlen und viel Trinkgeld garantieren", bedauert Puchtler. Finanzielle Einbußen der Mitarbeitenden bis in die Führungsetage seien während der Pandemie unumgänglich gewesen. "Für mich persönlich war es sehr hart, die Insel zwei Jahre lang nicht verlassen und vor allem meine Mutter in Deutschland nicht besuchen zu können", so der General Manager. Mauritius dauerhaft den Rücken zu kehren kann er sich dennoch nicht mehr vorstellen. Zumal es auch die große Zielgruppe aus der DACH-Region sehr schätze, im Constance Belle Mare Plage von einem deutschen Chef begrüßt zu werden.
Von Susanne Stauß