Blogpost des Hotelverbands Deutschland IHA-Chef Markus Luthe: "Hotellerie ist kein Pandemietreiber"

Hotels gelten laut dem RKI eigentlich nicht als Pandemie-Treiber. © Dobe Stock/.Shock

IHA-Chef Markus Luthe kritisiert in seinem neuen Blogpost die fehlende Öffnungsperspektive für das Gastgewerbe. Speziell spricht er an, dass diese Entscheidung der Politik nicht auf wissenschaftlichen Fakten basieren könne. Warum, erklärt er in seinen Ausführungen. 
Restaurants und Hotels, so Luthe, stünden erst ganz hinten im noch nicht einmal ausgearbeiteten Zeitplan zum Reopening. "Auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Fakten können sich die Entscheidungsträger dabei nicht berufen." Bereits im Oktober habe man darauf hingewiesen, dass Hotels keine Infektionstreiber seien. Der tägliche Situationsbericht des Robert Koch-Instituts liste Hotels seit dem erstmaligen Ausweisen der Infektionsumfelder im Sommer 2020 kontinuierlich an der untersten Schwelle der statistischen Nachweisbarkeit aus. Zudem wäre in keinem anderen Wirtschaftsbereich ein lückenloses Tracing aufgrund der gesetzlichen Meldepflicht so sicher möglich wie in der Hotellerie.
Um diese fehlende Datenbasis und Wissenslücken zu schließen, habe das Robert Koch-Institut dann im November eine breit angelegte Studie zu Corona-Virus Risiko- und Schutzfaktoren (CoViRiS) aufgelegt, die Erkenntnisse liefern solle, in welchen Situationen ein erhöhtes Infektionsrisiko vorliege. Die RKI-Studie sei aber schon von ihrem Design her nicht geeignet, die Frage zu beantworten, ob Hotels oder Gaststätten zum Infektionsgeschehen beitragen. Somit sei sie in diesem Punkt für die Politikberatung von Anfang an unbrauchbar.
Hintergrund: Da Restaurants und Hotels seit dem 2. November faktisch geschlossen sind, werden bis zum Abschluss der Studie im Frühjahr auch keine Rückschlüsse auf Hotels und Restaurants als Infektionstreiber gezogen werden können. Ohne belastbare RKI-Erkenntnisse scheuten sich die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidenten offensichtlich, einen Stufenplan zum Re-Start des Gastgewerbes auch nur anzudiskutieren, heißt es in dem Blogpost. Luthe: "Schafft endlich Wissen und gebt der Branche eine Chance, sich aus diesem gänzlich unverschuldeten Dilemma wenigstens herauszutesten."
Weitere Studien, die der IHA anführt, finden Sie im Original-Blogpost unter www.hotellerie.de.