Beduftung im Hotel In sieben Schritten zum erfolgreichen Duftmarketing

Bei der richtigen Beduftung von Räumen müssen Hoteliers auf einige Punkte achten. © Africa Studio/Shutterstock

Mit Duftmarketing können Hoteliers ihren Gästen besondere Erlebnisse schenken und zu ihrem Wohlbefinden während des Aufenthalts beitragen. Die wichtigste Regel dabei ist: Weniger ist mehr! Doch das ist längst nicht alles, worauf Hoteliers achten sollten.

1. Individueller Duft ist Teil der Marke

Düfte wecken Erinnerungen und triggern Emotionen. Der Geruchssinn ist der unmittelbarste Sinnesreiz, über den der Mensch verfügt; kein anderer Sinneseindruck wird schneller, besser und länger erinnert. Diese Tatsache machen sich seit einigen Jahren auch Marketingfachleute zunutze. Einzelhandelsketten wie Edeka beduften systematisch ihre Filialen. Dass ein individueller Duft sogar Teil der Marke werden kann, zeigt das Modelabel Abercrombie & Fitch. Nicht nur die Ladenlokale und die nähere Umgebung in Malls und Fußgängerzonen werden „einparfumiert“, sondern auch die zu verkaufenden Kleidungsstücke.

2. Eigener Geruch für jeden Bereich

Auch das Hotel Vila Vita Rosenpark im hessischen Marburg hat sich dazu entschlossen, in einigen Räumen Düfte einzusetzen. Initiiert von der neuen Spa-Managerin Nadine Häuser und realisiert in Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin Gudrun Schade, wurden Teile des Spas sowie Ruhebereiche der Sauna mit einem Beautyaroma beduftet. Auch Lobby und Bar erhalten einen ganz eigenen Geruch, der Gäste gleich in Empfang nimmt und eine kommunikative Stimmung in Bar und Lobby erzeugt.

3. Zu aufdringliche Düfte sind ein No-Go

Generell sei es wichtig, so Gudrun Schade, dass im Hotel eingesetzte Düfte von Gästen als angenehm und unaufdringlich wahrgenommen werden. „Auch in den Zimmern sollte die Beduftung zurückhaltend erfolgen. Idealerweise ist eine Duftbar dort installiert, die passend zur Stimmung verschiedene Gerüche verströmt. Im Spa kann sich der Duft als Begleitung vom Empfang bis zum bedufteten Giveaway zum Abschied durch das Wellnesserlebnis durchziehen.“

4. Geruchsgeschenke wecken auch im Nachhinein Erinnerungen an das Hotel

Mit dem „Geruchsgeschenk“ wecken Hotels bei den Gästen die Erinnerung an den Aufenthalt, auch wenn sie schon längst wieder zu Hause sind. Signaturdüfte, die einzig für ein bestimmtes Hotel oder Spa entworfen werden, eignen sich besonders für das Branding.

5. Grundgeruch der Zimmer und Duft müssen sich ergänzen

Die Herausforderung in der Beduftung von Räumen liegt darin, dass diese ohnehin schon einen ganz eigenen Duft verströmen – durch das verbaute Material wie Holz, Metall und Textilien. Das müsse aber nicht immer von Nachteil sein, betont die Innenarchitektin: „Es kann sich sogar lohnen, diesen Geruch noch zu verstärken, um zum Beispiel einen regionalen Bezug herzustellen – dafür eignet sich ein spezieller Holzduft bei Waldnähe. Außerdem funktioniert ein als angenehm empfundener Raumduft anders als Parfums für den Einsatz am Körper. Parfumartige Düfte in Räumen wirken irritierend und sind eher mit dem Gefühl verbunden, dass ein Mensch der Verursacher des Geruchs ist, weil dieser zu viel aufgetragen hat.“

6. Der richtige Geruch lässt Räume sauber erscheinen

Angenehme Raumdüfte sollen olfaktorisch „nicht überfallen“, sondern als angenehme, unaufgeregte Brise daherkommen. Werden sie richtig eingesetzt, lassen sie Orte frisch und sauber wirken. Ein Raumduft kann eine konzentrierte, sachliche Stimmung erzeugen oder eine heitere Atmosphäre, er kann entspannen und sogar beim Einschlafen helfen. Der Eindruck von Weite und Luxus lässt sich dadurch erzeugen. Es soll sogar möglich sein, die gefühlte Temperatur um bis zu 3 °C wärmer wirken zu lassen.

7. Natürlich sollte es sein

Qualitativ hochwertige Raumdüfte sollten keine synthetischen Anteile haben, da diese Stoffe enthalten, die Kopfschmerzen und Allergien auslösen können. Natürliche ätherische Öle wie Pfefferminz- oder Eukalyptusöl hingegen haben oft auch therapeutische
Wirkung. In reiner Form wären diese Düfte aber zu stark, deshalb sollten sie eine Komposition mit anderen ergeben, rät Gudrun Schade.