
Individuelle Schnitte
Ein weiteres Beispiel für eine gelungene Badrenovierung ist das Hotel Alpenhof in Bad Wiessee am Tegernsee. Von Januar bis März 2020 wurden dort in Zusammenarbeit mit Proplan Hoteleinrichtungen und dem Partnerunternehmen Planbad aus Rosenheim ein Großteil des öffentlichen Bereichs inklusive zweier öffentlicher Sanitäranlagen sowie 30 Zimmer inklusive Bäder komplett renoviert. "Besonders kniffelig war die Planung der Bäder, weil 15 von ihnen individuell geschnitten sind und somit gesondert geplant werden mussten", erinnert sich Alpenhof-Geschäftsführer Christian John. Weitere 15 Bäder in einem Anbau verfügen über identische Maße. Die Bodenfliesen sind in einem warmen Hellbraun gehalten, die hellen Wandfliesen in einem leichten Grauton. Die weißen Waschbecken sitzen auf mit Harz beschichteten und somit wasserfesten Waschtischen aus Holz. Bei der Einrichtung der Bäder stand im Hotel die Qualität im Fokus. "Die Keramik stammt von Villeroy & Boch, die Spülkästen von Geberit", so John, der mit der Arbeit des Badeinrichters sehr zufrieden ist. "Wir hatten den Umbau schon vor Corona geplant und ein enges Zeitfenster gewählt, das dann auch eingehalten wurde, obwohl wir den Betrieb länger geschlossen halten mussten", erklärt er. Die Kosten allein für die Badrenovierung beziffert John mit rund 420.000 Euro.16.800 Quadratmeter Fliesen
Ein im Umfang noch größerer Kraftakt mit Happy End war die Anfang 2021 beendete Renovierung des Hilton Vienna Park in Wien – mit 663 Zimmern und Suiten – durch die beiden österreichischen Unternehmen Voglauer Hotel Concept aus Abtenau und List Smart Results aus Edlitz. Rund 592 Handwerker waren an 280 Arbeitstagen am Umbau des größten Hotels Österreichs beteiligt. Insgesamt wurden 220 Kilometer Kabel und 25 Kilometer Sanitärleitungen verlegt und 16.800 Quadratmeter Fliesen erneuert.
Nachhaltigkeit ist ein Must
Neben Design und Funktion spielt auch in neuen Hotelbädern das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Die Badezimmermöbel von Duravit beispielsweise werden im hauseigenen Werk im Schwarzwald produziert, stammen ausschließlich aus Holzprodukten aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und sind PEFC-zertifiziert. Das heißt: Die gesamte Produktherstellung vom Rohstoff bis zum gebrauchsfertigen Endprodukt wird durch unabhängige Gutachter kontrolliert.Tipps für den Waschplatz
- Das Waschbecken ist der meistgenutzte Bereich im Badezimmer. Daher empfiehlt es sich, dort Ablagefläche und Stauraum zu schaffen.
- Besser als ein Doppelwaschtisch ist meist ein Becken in Kombination mit einem Trockenarbeitsplatz zum Föhnen, Schminken und Frisieren.
- Auflagewaschtische sehen zwar toll aus, sind aber pflege- und reinigungsintensiv, weil beim Waschen Tropf- und Spritzwasser neben das Waschbecken tropft und die Waschtischplatte aufweicht. Perfekt sind Waschtischplatten aus Glas, aus Holz mit Laminat-Oberfläche oder aus keramischen und mineralischen Werkstoffen.
- Zum Badezimmerspiegel oder Spiegelschrank gehören zusätzliche Leuchten. Für eine gute Gesichtsausleuchtung reicht die normale Badezimmerleuchte meist nicht aus.
Ein immer wichtigerer Faktor bei der Badausstattung ist der Wasserverbrauch, der sich zum einen durch ein optimales Spülverhalten bei WCs, aber auch durch eine reduzierte Durchlaufmenge bei den Armaturen von Waschbecken und Duschen regulieren lässt. Was die Amenities anbelangt, so verzichten inzwischen selbst Luxushotels auf den Einsatz von Plastikfläschchen und setzen auf Spender für Seifen, Shampoo und Bodylotion. Hygieneartikel, Kämme, Ersatzzahnbürsten, Nagelfeilen oder Nähsets werden insbesondere in der Economy-Hotellerie häufig nicht mehr im Bad ausgelegt, sondern bei Bedarf an der Rezeption ausgegeben.