Was ist bei der Gestaltung eines Außenbereichs im Hotel wichtig? Welche Herausforderungen gibt es für Hoteliers? Und wie sorgt man für die optimale Beschattung? Darüber spricht Alexander Aisenbrey, Geschäftsführer des Resorts Der Öschberghof, im Interview.
Herr Aisenbrey, die Gestaltung des Outdoor-Bereichs in einem Hotel ist heute ebenso wichtig ist wie das Ambiente drinnen. Welche Aspekte sind für Sie als Hotelier und Gastgeber sowie insbesondere für den Öschberghof von Bedeutung?
Alexander Aisenbrey: Bei uns spielt vor allem der Standort eine große Rolle. Der Öschberghof liegt in 700 Metern Höhe. Aufgrund dessen ist die Zeit für den Aufenthalt draußen begrenzt. Mit beleuchteten und beheizten Großschirmen schaffen wir für unsere Gäste eine einzigartige Atmosphäre, in der sie die Zeit im Freien länger genießen können – sei es beim Aperol-Spritz in geselliger Runde oder beim stillen Naturbetrachten. Wir freuen uns, ihnen als Gastgeber dieses Erlebnis bieten zu können.
Welche konkreten Anforderungen hatten Sie bei der Planung der Außenflächen?
Insgesamt sind 36 Glatz Palazzo Großschirme und vier kleinere Glatz Fortino-Modelle an fünf auf dem Gelände verteilten Standorten installiert. Vor allem auf den Terrassen mussten die Schirme so angeordnet sein, dass auf alle Fälle ein guter Service gewährleistet ist. Bei der Planung war es wesentlich, dass wir unsere Anforderungskriterien als Gastgeber mit einbringen konnten.
Das ausführende Architekturbüro hat als erstes die komplette Beschattungsplanung gemacht und die Schirmpositionen festgelegt, bevor der Outdoorbereich mit Mobiliar geplant wurde. Warum war das für Sie als Gastgeber wichtig?
Zuerst den Sonnenverlauf zu berücksichtigen, die beste Position der Schirme festzulegen und im Anschluss erst die Sitzbereiche, Lounges und Ausstattung des Spas zu planen, ist die ideale Vorgehensweise. Dies hat uns auch Glatz bestätigt. Sind die Schattenplätze optimal gestaltet, haben Sie als Gastgeber ihr Ziel erreicht, die Gäste zum längeren Verweilen einzuladen.
Aber nicht nur der Sonnenschutz ist für uns als Gastgeber zentral. Bei schlechtem Wetter sollen die Schattenspender für unsere Gäste die Funktion als Regenschutz, Windschutz und Kältebarriere übernehmen – ein Aspekt, der gerade in unserer Höhenlage zum Tragen kommt.
Wichtig für einen reibungslosen Service ist außerdem, wie die Tische platziert werden, denn die Terrasse ist Umsatzbringer, und sie muss logistisch optimiert sein. Durch unseren Input wurden beim Planen vorausschauend die Hotelabläufe mitgedacht und beispielsweise die Betonfüße der Schirme im Boden eingelassen, damit weder Gäste noch Mitarbeiter darüber stolpern.
Wo genau sind die Glatz-Schirme bei Ihnen im Einsatz?
Auf der Terrasse unseres Restaurants "Esszimmer" schaffen neun Palazzo Royal mit Schirmbezügen in dezentem Hellgrau das Wohlfühlambiente für unsere Gäste. Sie sind mit LED-Beleuchtung und Heizung ausgestattet. Mehrere Modelle des Palazzo Noblesse kommen in unseren anderen Restaurationen "Hexenweiher" und "Övenhütte" zum Einsatz. Der Außenbereich der urigen Hütte ist mit drei sechs mal sechs Meter großen Schirmen ausgestattet. Unser Infinity-Pool wird von vier Palazzo Style beschattet und die Lounge des "Esszimmer" von vier kleineren Fortino-Modellen.
Was würden Sie Kollegen aus Hotellerie und Gastronomie empfehlen, die ein ähnlich großes Outdoor-Projekt vor sich haben?
Das Hauptkriterium für die Umsetzung eines solchen Projekts ist natürlich das Budget. Ist Geld vorhanden, spielt die Frage nach dem Mehrwert eine Rolle. Im Sinne einer langfristig lohnenden Investition sind vor allem die Haltbarkeit der Ausstattung und das emotionale Empfinden des Gastes wichtig. Ein Beispiel: Sitzt der Gast unter einem weißen Tuch, das blendet oder sitzt er unter einem grauen, dichten Stoff und fühlt sich wohl? Für uns sollte die Ausstattung unsere gehobenen Ansprüche widerspiegeln.
Da die Architekten meist nicht auf Hotelbau spezialisiert sind, ist es auch enorm wichtig, dass der Hotelier sich in die Planung einbringt und die Logistik mitdenkt. Bei der Neugestaltung habe ich jede Ecke mitgeplant. Denn die Architekten sind zwar vorausschauend, aber eben keine Gastgeber. Man muss beispielsweise berücksichtigen, dass nicht nur das Gesamtbild stimmig ist, sondern auch, dass der Schirm Regen aushält, damit die Gäste auch mal eine Stunde länger draußen sein können.
>> Hier sehen Sie das Projekt in einer 360-Grad-Ansicht.
Alexander Aisenbrey im Interview Was bei der Gestaltung eines Outdoorbereichs wichtig ist
