2022 Die Textiltrends in der Hotellerie und Gastronomie

Textiltrends 2022
Die Trends seien durch die großen globalen Entwicklungen beeinflusst. © Atiketta Sangasaeng - stock.adobe.com

Was ist bei Hotellerie- und Gastronomietextilien dieses Jahr im Trend? Und wie lassen sich empfindliche Stoffe am besten waschen? Tanja Rinauer, Marketing- und Textilexpertin von Lusini, und Christine Klöber, Geschäftsführerin von Klöber Kassel, klären auf.
In ihrem Trendreport zeigt Tanja Rinauer, Marketing- und Textilexpertin von Lusini, die Trends in der Hotellerie- und Gastronomie für dieses Jahr. Diese reichen von "Industrial Style Burnt" über "Velvet" bis "Scandinavian Simplicity".

Gestaltung des Außenbereichs

"Die Trends in der Textilbranche sind durch die großen globalen Entwicklungen beeinflusst", weiß Tanja Rinauer. "Dabei wird beispielsweise die Gestaltung des Außenbereichs immer wichtiger, um Social Distancing während der Pandemie gewährleisten zu können. Auch die Notwendigkeit zum Angebot von Take Away hat die Gastronomie und ihre Trends beeinflusst." So werden immer häufiger zum Marken- und Gastrokonzept passende Kochbekleidungen und -Schürzen mit ins Angebot aufgenommen, die sich auch an der Take Away-Theke sehen lassen können.
Unter dem Trendbegriff "New Tourism" verbergen sich dagegen Hotellerietrends wie "Glamping" oder "Slow Cabins", die Social Distancing und den vermehrten Kontakt zur Natur erlauben, erklärt die Expertin.

Trend zu Leinen und Samt

Bei den Stoffen sehen die Experten von Lusini den Trend zu Leinen und Samt, sowie zu recycelten Stoffen. "Leinen hat beispielsweise viele Vorteile. Der Stoff ist von Haus aus kühlend und in unbehandeltem Zustand ein reines Naturprodukt. Leinen wird schon aus Gründen der Nachhaltigkeit derzeit verstärkt nachgefragt – was sich leider auch in einem Preisanstieg bemerkbar macht", so Rinauer. Eine große Tendenz ist zudem das Thema Nachhaltigkeit. "Durch das Recycling von Fasern können wir ressourcenschonender arbeiten. So können beispielsweise ganze Kissenfüllungen aus recycelten Textilfasern bestehen", weiß die Expertin.

Wie lassen sich Samt und Leinen richtig pflegen?

Samtstoff ist kurzflorig und besteht aus dicht gewebten Synthetikfasern. Dies macht ihn laut der Expertin robuster und scheuerfester. Druckstellen durch die Kombination von Feuchtigkeit und Wärme beim Sitzen und Anlehnen können durch Absaugen mit einer Polsterdüse bearbeitet werden. Für kleine Flächen reicht dagegen auch eine Handbürste.
Wie man Leinen und Samt richtig wäscht, weiß Christine Klöber, Geschäftsführerin von Klöber Kassel, Wissen für die Hauswirtschaft. "Abnehmbare Bezüge können in der Waschmaschine mit Feinwaschmittel aufbereitet und anschließend auch im Trockner getrocknet werden. Hier sollte eine niedrige Temperatur gewählt werden. Flecken bei Polstern und Kissen werden vorsichtig von außen nach innen mit einem feuchten Tuch, ohne Reibung und Druck, herausgearbeitet. Im Zweifelsfall bietet das Etikett individuelle Wasch- und Pflegehinweise."
Beide Stoffe würden sich am besten durch geschultes Personal im eigenen Haus waschen lassen. So hat der Betrieb die Wäsche jederzeit verfügbar und kann die Waschprozesse zum Beispiel bei neuen Stoffen oder geänderten Hygieneanforderungen sofort anpassen.
Auch Thema Nachhaltigkeit empfiehlt es sich für Hotels und Gastronomiebetriebe, in der hauseigenen Wäscherei zu waschen. "Wenn die Wäsche im Betrieb bleibt und nicht in eine externe Wäscherei gefahren werden muss, können Hotels das auf dem Transportweg anfallende CO2 einsparen. Zudem haben sie die volle Kontrolle über den Energie-, Wasser- und Waschmittelverbrauch und können so zum Beispiel auf Ressourcen schonende moderne Maschinen oder Prozesse wie Wärmerückgewinnung setzen“, erklärt Klasse Wäsche-Sprecher Markus Wendlinger.