In den Tourismus des Landes werden hohe Erwartungen gesetzt. Ein neuer Besucherrekord ist angesichts der Krise in der Ukraine und dem Hochwasser in den Nachbarstaaten jedoch zweifelhaft. Die Impulse gehen von mehreren Hotel- und Infrastruktur-Projekten aus, die dem Balkanstaat Investitionen und einen langfristigen Aufschwung bescheren sollen.
Nach vorläufigen Angaben aus dem Jahr 2013 verzeichnete Montenegro nach europäischer Norm ein starkes Wirtschaftswachstum um 3,5 Prozent; die Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr hat der Staat eindrucksvoll überwunden (2012: -2,5%). Im Vergleich dazu war der Beginn 2014 mit einem Plus von 1,7 Prozent im ersten Quartal etwas verhalten. Allerdings bestehen kaum Zweifel, dass sich der positive Trend auch im Jahr 2014 fortsetzen wird. Die Ansichten verschiedener nationaler und internationaler Institutionen weichen nur im Hinblick auf das Wachstumsniveau voneinander ab. Die Prognosen bewegen sich in einem Bereich von 2,1 bis 3,8 Prozent.
Es herrscht allgemeine Übereinstimmung darüber, dass der Tourismussektor, dessen Bedeutung weiter wächst, bei der wirtschaftlichen Entwicklung Montenegros im Zentrum steht. Eine Studie des internationalen Verbandes der Tourismusindustrie, die World Travel & Tourism Council (WTTC), geht davon aus, dass die Einnahmen aus allen im Zusammenhang mit dem Tourismus stehenden Leistungen über einen längeren Zeitraum durchschnittlich um 8,8 Prozent pro Jahr wachsen.
Obwohl der privaten Nachfrage noch die gewünschte Dynamik fehlt, kann der Tourismus seine Rolle als wichtiger Motor erfüllen. Ein weiterer Anstieg der Besucherzahlen bescherte dem Land 2013 einen neuen Rekord. Nach Angaben des Montenegrin Statistical Office Monstat verbesserte sich mit 9,41 Millionen registrierten Übernachtungen deren Zahl um 2,8 Prozent. Erste Informationen über den Tourismus für das Jahr 2014 – zumindest für den Zeitraum von Januar bis April – legen nahe, dass sich der positive Trend fortsetzen könnte, weil die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 Prozent anstieg.