Geschäftszahlen 2020 von Marriott Pandemiegeschehen führt zu starken Verlusten

Trotz der Herausforderungen durch die Pandemie hat Marriott International viele Hotelprojekte in der Pipeline. Auch 2020 feierten einige Hotels ihr Opening. Im Oktober 2020 eröffnete Marriott International etwa das Fuzhou Marriott Hotel Riverside in der Hauptstadt der chinesischen Provinz Fujian. © Marriott International

Marriott International hat seine Ergebnisse für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2020 bekanntgegeben. Diese waren stark beeinflusst von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, wie das Unternehmen mitteilt. Der berichtete Nettoverlust für 2020 beläuft sich demnach auf 267 Millionen US-Dollar, verglichen mit einem Nettogewinn von rund 1,3 Milliarden im Vorjahr.
Für das gesamte Jahr 2020 gibt das Unternehmen einen operativen Gewinn von 84 Millionen Dollar an. 2019 erreichte es einen operativen Gewinn von 1.800 Millionen.
Der bereinigte operative Gewinn lag 2020 bei 535 Millionen Dollar, während er 2019 2.892 Dollar betrug. Das sind im Vergleich zum Vorjahr 82 Prozent weniger. Das Adjusted EBITDA erreichte einen Wert von 1.147 Millionen Dollar. Es sank damit im Vergleich zum Vorjahr um 68 Prozent (2019: 3.575 Millionen Dollar).

Revpar im April auf Tiefststand

„Durch die globale Pandemie war 2020 das herausforderndste Jahr in unser 93-jährigen Geschichte. Im April erlebten wir die stärkste Abnahme des Revpar, den wir jemals hatten. Er sank im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent“, sagt Stephanie Linnartz, Group President, Consumer Operations, Technology and Emerging Businesses bei Marriott International. Danach sei die Nachfrage weltweit wieder unterschiedlich stark angestiegen.
Stephanie Linnartz verantwortet gemeinsam mit Tony Capuano interimsweise das Tagesgeschäft, nachdem der langjährige CEO des Unternehmens, Arne M. Sorenson, Mitte Februar verstarb (wir berichteten). Laut Unternehmensangaben sank der Revpar des gesamten weltweiten Portfolios im vierten Quartal um 64,1 Prozent im Vergleich zu demselben Zeitraum 2019.

Anzeichen für mögliche Erholung

„Die weltweite Auslastung stagnierte wie im dritten Quartal auch im vierten Quartal bei 35 Prozent und so immer noch deutlich oberhalb des Tiefststandes vom April. Obwohl niemand weiß, wie lang diese Pandemie noch dauern wird, sehen wir einige kleine frühe Anzeichen, dass die Einführung der Impfstoffe auf der ganzen Welt dazu führen könnte, einen signifikanten Anstieg an Reise- und Unterkunftsnachfrage anzustoßen“, so Stephanie Linnartz.

Weltweit Projekte in der Entwicklung

Trotz der Pandemie hat das Unternehmen im vierten Quartal 109 neue Hotels mit insgesamt 17.780 Zimmern in sein weltweites Portfolio aufgenommen. 64 Häuser mit insgesamt 8.011 Zimmern verließen in diesem Zeitraum das Portfolio. Zum Jahresende summierte sich außerdem die Zahl der weltweiten Projekte in Entwicklung auf 2.881 Hotels, davon sind 1.187 Häuser im Bau.
„Wir sind froh, dass wir trotz der beispiellosen Herausforderungen durch die Pandemie weiterhin eine starke Nachfrage von Eigentümern und Franchisenehmern nach unseren führenden Hotelmarken sehen“, so Tony Capuano, Group President, Global Development, Design and Operations Services.
Unsere Pipeline ist während des vierten Quartals bis Ende 2020 auf mehr als 498.000 Zimmer angewachsen, 46 Prozent dieser Zimmer sind im Bau.“ Man erwarte, dass das Bruttowachstum in diesem Bereich 2021 auf schätzungsweise sechs Prozent ansteigen könnte.

Viertes Quartal spiegelt die Gesamtjahresbilanz

Auch die Zahlen zum vierten Quartal hat das Unternehmen bekannt gegeben. Der operative Verlust im vierten Quartal belief sich demnach auf 128 Millionen US-Dollar. Das vierte Quartal 2019 schloss das Unternehmen verglichen damit mit einem operativen Gewinn von 274 Millionen Dollar ab. Der berichtete Nettoverlust summiert sich im vierten Quartal auf 164 Millionen Dollar, verglichen mit einem berichteten Nettogewinn von 279 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum.
Der bereinigte operative Gewinn im vierten Quartal summiert sich auf 148 Millionen Dollar. Im Vorjahreszeitraum erreichte das Unternehmen noch einen operativen Gewinn von 717 Millionen. Der bereinigte Netto-Gewinn lag im vierten Quartal 2020 bei 39 Millionen Dollar, während er 2019 im gleichen Zeitraum bei 498 Millionen lag.
Das Adjusted EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände) erreichte im vierten Quartal 317 Millionen Dollar. Im gleichen Quartal 2019 konnte das Unternehmen hier noch einen Gewinn von 901 Millionen Dollar verbuchen.

Verschuldung verringert

Zum Jahresende 2020 lag die Netto-Verschuldung bei 9,5 Milliarden Dollar, Ende 2019 lag sie bei 10,7 Milliarden. Die Netto-Liquidität des Unternehmens lag zum Jahresende 2020 bei schätzungsweise 4,4 Milliarden Dollar.
Die Zahlen im Detail hat das Unternehmen hier auf seiner Webseite als PDF zum Download bereitgestellt.